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Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Kabarettist,

© Frank Eidel

Dr. med. Eckart von Hirschhausen: Kleine Humorheilkunde - Folge 8

Dr. med. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Kabarettist, beschreibt in einer Serie im Tagesspiegel drei Wochen lang täglich an Beispielen, wie Humor funktioniert. Lesen Sie hier die Folge 8.

Zuerst der Witz:

Treffen sich zwei Planeten. Fragt der eine: „Du siehst ja übel aus, was ist denn mit dir los?“ „Ach ich glaub, ich hab Homo sapiens.“ „Ach so, keine Sorge, das geht vorüber.“

Ein kosmischer Witz, bei dem einem das Lachen im Hals stecken bleibt. Weil wir als Spezies den Hals nicht voll bekommen und im Konsumwahn unsere eigene Lebensgrundlage zerstören. Das ist die bittere Pille, die wir da zu schlucken bekommen, durch den Perspektivwechsel des planetarischen Dialogs. Natürlich kennen wir die Sprüche der Umweltbewegung: „Wir haben diese Erde nur von unseren Kindern geliehen“ oder „Wir gehen mit der Erde um, als hätten wir eine zweite im Kofferraum.“ Aber welche Darreichungsform löst mehr Reflexion aus? Die komische oder die moralische? Ich glaube ja, dass man den Zeigefinger besser nicht zum Drohen, sondern zum Kitzeln verwendet. Denn die einzige Chance, die wir als Menschen auf dieser Erde haben, ist tatsächlich über unseren Tellerrand zu schauen und unser Verhalten von außen zu betrachten. Und dabei hoffentlich so zu erschrecken über unsere kranken Spiele miteinander, dass wir nicht aus Verpflichtung, sondern uns aus Einsicht ändern. Uups, jetzt werde ich doch wieder moralisch. Aber es geht ja auch um was. Damit auch ihre Kinder noch etwas zu leben und zu lachen haben!

Der Autor ist Arzt, Kabarettist und Gründer der Stiftung „Humor hilft heilen“. Live-Termine unter: www.hirschhausen.com. Zurückliegende Folgen finden Sie unter www.tagesspiegel.de/humorheilkunde.

Hören Sie hier eine Hörprobe aus der Hirschhausen-CD „Ist das ein Witz“:

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