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Panorama: Drei Leichen nach Explosion in Wiesbaden geborgen

Frau verwechselte Superbenzin mit Diesel/ Temperaturen von 800 Grad machten ein Überleben der Opfer unmöglich

Wiesbaden (dpa). Weil sie Superbenzin statt Diesel in ihren Ofen füllte, hat eine 17jährige Wiesbadenerin am Samstagmorgen eine schwere Explosion ausgelöst. Sie selbst und zwei weitere Menschen starben. Das Sechs-Familien-Haus im Wiesbadener Stadtteil Dotzheim wurde fast völlig zerstört. Die Feuerwehr schätzt den Schaden auf 800 000 Euro. Die Gründe für die Verwechslung beim Tanken waren am Wochenende unklar. Die Zahl der Opfer hätte noch höher sein können, zum Zeitpunkt der Explosion um 10 Uhr 20 waren laut Polizei aber die meisten der 17 Hausbewohner unterwegs. Zwei Bewohner aus dem Erdgeschoss erlitten bei ihrer Flucht aus dem brennenden Gebäude leichte Verletzungen. Das dreigeschossige Gebäude war nach der Explosion in der Wohnung der 17-Jährigen im ersten Stockwerk in Brand geraten und teilweise eingebrochen. Die Wucht der Detonation riss ein 60 Quadratmeter großes Loch in eine Außenmauer, das zweite Obergeschoss stürzte ein.

Die beiden anderen Opfer sind eine 26 Jahre alte Frau und ihr sieben Monate alter Junge. Wegen Einsturzgefahr konnten die rund 160 Rettungskräfte mit Hunden zunächst nicht nach den unter Schutt begrabenen Opfern suchen. Die Feuerwehr begann am Samstagabend, das Haus abzutragen und sicherte eine Außenmauer mit einem Gerüst ab. Erst am frühen Sonntagmorgen wurden die Leichen gefunden.

Der Brand nach der Explosion hatte laut Feuerwehr mit Temperaturen von 600 bis 800 Grad ein Überleben der Opfer unmöglich gemacht. In den Trümmern flackerten auch nach dem Löschen immer wieder Glutnester auf. Am Sonntagmorgen musste die Feuerwehr erneut ausrücken, um Nachbrände zu löschen. Die Hausbewohner kamen bei Verwandten unter, berichtete ein Polizeisprecher. Das Wohnhaus lässt sich laut Feuerwehr wohl nicht mehr wiederherstellen und muss abgerissen werden.

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