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Drohvideos: Islamisten-Paar in Österreich verurteilt

Wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und Aufruf zu Terroranschlägen ist ein österreichisches Ehepaar zu längeren Haftstrafen verurteilt worden. Der Fall erregte bereits vorab viel Aufmerksamkeit: Der Verurteilte sprach von einem Schauprozess, seine Frau erschien voll verschleiert im Gerichtssaal.

Das Wiener Straflandesgericht befand den aus Ägypten stammenden 22-jährigen Mohamed M. in allen Anklagepunkten für schuldig. Er soll unter anderem Kontakte zum Terrornetzwerk Al Qaida unterhalten und in einem im Internet veröffentlichten Video zu Anschlägen in Österreich und Deutschland aufgerufen haben. Seine 21-jährige Frau Mona S. muss wegen Beihilfe und Beteiligung an einer kriminellen Organisation für 22 Monate ins Gefängnis. Beide können gegen das Urteil Berufung einlegen.

Das Paar hatte im März 2007 in einem im Internet publizierten Video mit Anschlägen in Deutschland und Österreich gedroht, sollten beide Länder nicht ihre Truppen aus Afghanistan zurückziehen. Mona S. hatte ihrem Mann bei der Übersetzung des islamistischen Videos geholfen.

Der Fall erregte in Österreich große Aufmerksamkeit, nicht zuletzt wegen einiger Vorfälle während der Verhandlung. Mona S. war am ersten Prozesstag von der Verhandlung ausgeschlossen worden, weil sie tiefverschleiert vor Gericht erschienen war. Ihr Mann stritt sich mehrfach mit den Richtern und sprach von einem "Schauprozess". Als er am Mittwoch daran gehindert wurde, sich nach Ende der Anhörung mit seiner Frau zu unterhalten, empörte er sich lautstark, ihm und seiner Frau würden nicht einmal dieselben Rechte wie Tieren zugestanden. Er werde nur verfolgt, weil er Mohamed "und nicht Christian oder Sebastian" heiße. (sba/afp)

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