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Duisburger Mafia-Morde: Acht Mafiosi verhaftet

Neun Monate nach den sechs Mafia-Morden in Duisburg hat die italienische Polizei in Kalabrien Erfolge zu vermelden: Acht verdächtige Personen wurden festgenommen. Unter ihnen sind Mitglieder rivalisierender Mafia-Clans.

Nach dem Sechsfach-Mord von Duisburg hat die italienische Polizei eine neue Aktion gegen zwei Mafia-Clans in Kalabrien gestartet. In einem Schlag gegen die kalabrische 'Ndrangheta wurden acht Verdächtige verhaftet. Die Polizeikräfte rückten in den Morgenstunden in der Region von Reggio Calabria im Süden und in Norditalien mit insgesamt zehn Haftbefehlen an und führten unter anderem die Frau und die Schwester des Clan-Bosses Francesco Vottari ab.

Unter den Verhafteten soll nach ersten Angaben aber keiner der Tatverdächtigen der Duisburger Morde sein. Die Ermittler werfen ihnen nach einem Bericht der Zeitung "Corriere della Sera" Zugehörigkeit zur Mafia und kriminelle Geschäfte mit Waffen und Sprengstoff in der Region von San Luca sowie in Deutschland, vor allem in Duisburg und Kaarst, vor. Die "Ndrangheta ist vor allem in Kalabrien aktiv. Sie gilt inzwischen als mächtiger als die sizilianische Mafia.

Fokus auf dem Nirta-Strangio-Clan

Vor zwei Monaten hatte die Polizei in Süditalien Güter der Mafia-Organisation im Wert von 150 Millionen Euro beschlagnahmt. Häuser, Grundstücke und Luxusautos wurden konfisziert, die den berüchtigten Clans Nirta-Strangio und Pelle-Vottari gehörten. Diese beiden Mafia-Familien standen im Mittelpunkt der Duisburger Morde. Die Aktion am Freitag richtete sich auch gegen Mitglieder des Strangio-Clans.

In Duisburg waren in der Nacht zum 15. August 2007 vor dem italienischen Restaurant „Da Bruno“ sechs Italiener im Alter von 16 bis 38 Jahren erschossen worden. Fünf von ihnen stammten aus San Luca. Das Motiv des der Tat verdächtigen Nirta-Strangio-Clans war Rache: Die Ehefrau eines Strangio-Chefs soll von der verfeindeten Pelle-Vottari-Seite getötet worden sein. Die Frau war Weihnachten 2006 in San Luca erschossen und ihr Sohn verletzt worden. (sgo/dpa/ddp/AFP)

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