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Durch Infektion?: Dutzende Babys sterben in türkischer Klinik

Ärzte und Pfleger eines Krankenhauses in Ankara schlagen Alarm: Nach ihren Angaben sind in der Klinik in den vergangenen Wochen ungewöhnlich viele Neugeborene gestorben. Sie vermuten Infektionen als Ursache. Der Chef der Abteilung will davon nichts wissen.

In einem staatlichen Krankenhaus in der türkischen Hauptstadt Ankara sind innerhalb von zwei Wochen 27 Neugeborene gestorben. Die leitende Ärztin Leyla Mollamahmutoglu sagte, dass ein Drittel der Todesfälle durch Infektionen verursacht wurden. Dies werde gerade untersucht.

Die Pfleger-Gewerkschaft SES behauptet ihrerseits, es habe sogar 27 Todesfälle in nur drei Tagen gegeben. Die Serie von Todesfällen sei durch unzureichende sanitäre Bedingungen verursacht, kritisierte die SES-Sektion von Ankara. Der Kreißsaal sei bei einer Umstrukturierung in einen Bereich der Klinik verlegt worden, in dem es verstärkt Infektionen gebe. Die Entbindenden lägen eng nebeneinander, bisweilen seien bis zu drei Neugeborene in einen Brutkasten gelegt worden. In der betroffenen Klinik werden komplizierte Fälle aus der ganzen Türkei behandelt.

Der Chef der Neugeborenen-Abteilung bestreitet die Vorwürfe. Es habe aber keine Infektionen als Todesursache gegeben, betonte er am Sonntag auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Untersuchungen hätten vielmehr ergeben, dass andere Gründe wie Bluthochdruck, Herzversagen und Komplikationen bei der Geburt vorlagen, sagte Ugur Dilmen. "Die Tests haben ergeben, dass alles normal war." Im Juli seien von 504 Neugeborenen 47 Babys gestorben, fügte er laut der Nachrichtenagentur Anadolu hinzu. Es habe keine Nachlässigkeiten der Ärzte gegeben. (sf/AFP)

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