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Schüler, die in der Hauptstadt Guineas, Conakry, wieder in ihre Schulen zurückgekehrt sind, mussten zunächst ihre Hände desinfizieren und dann wurde ihre Temperatur gemessen, um eine weitere Ausbreitung des Ebola-Virus zu vermeiden.

© AFP

Ebola in Westafrika: Mali ist wieder frei von Ebola

In Guinea öffnen die Schulen nach vier Monaten wieder. Liberia folgt im Februar. Und auch im derzeit am stärksten betroffenen Land Sierra Leone sinkt die Zahl der Neuinfektionen.

Mit Mali ist das dritte Land, das wieder frei von dem tödlichen Ebola-Virus ist, nachdem die Seuche im Oktober dort festgestellt worden war. Schon vor Weihnachten war die Demokratische Republik Kongo wieder für Ebola-frei erklärt worden; dort war die Krankheit unabhängig von den drei hauptbetroffenen westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone ausgebrochen.

Das Ebola-Virus ist in Mali gleich zwei Mal angekommen. Im Oktober war ein zweijähriges Mädchen mit ihrer Großmutter aus Guinea nach Mali gereist und starb an Ebola. Obwohl das Kind in einem öffentlichen Bus gereist war und mehr als 100 Personen Kontakt zu ihm gehabt haben könnten, breitete sich das Virus zunächst nicht weiter aus. Einige Wochen später wurde ein Imam ebenfalls aus Guinea mit akutem Nierenversagen in eine Klinik in Mali eingeliefert. Auch er starb. Und dieses Mal steckten sich ein Arzt, eine Krankenschwester und vier weitere Menschen mit dem Virus an. Doch nun hat es seit 42 Tagen, also der doppelten Zeit, in der die Krankheit noch ausbrechen könnte, keine neue Infektion gegeben. Am Sonntag erklärten der malische Gesundheitsminister und die Vereinten Nationen das Land für Ebola-frei.

In Mali waren die Behörden auf das Virus vorbereitet

Dass Mali zur politischen Krise nicht auch noch eine akute Gesundheitskrise dazubekam, verdankt es zwei Umständen. Zum einen gab es in Mali immer wieder Fälle von Lassa-Fieber, einer mit Ebola verwandten Krankheit. Es gab also bereits ein funktionierendes Testlabor und eine Isolierstation in der Hauptstadt Bamako. Außerdem hatte Mali in den Nachbarländern die katastrophalen Auswirkungen des Ebola-Ausbruchs bereits gesehen. Das medizinische Personal war in Habachtstellung, und die internationale Hilfe war – spät, aber dann mit Wucht – angelaufen. Als Ebola nach Mali kam, wussten alle schon, was sie zu tun hatten. Und es war auch allen klar, dass es sich um eine ansteckende, gefährliche Krankheit handelte. Niemand in Mali bestritt die Existenz des Virus. Das berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem aktuellen Bericht über die Epidemie.

Derweil hat in Guinea die Schule wieder begonnen. Nach vier Monaten haben die Schulen in dem Land, in dem der Ursprung der Epidemie liegt, wieder geöffnet, aber nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP sind nur wenige Lehrer und Schüler auch tatsächlich erschienen. Ob sie aus Angst ferngeblieben sind oder ob sie einfach zu spät erfahren haben, dass die Schulen wieder arbeiten, ist unklar. In allen drei Ländern nimmt die Zahl der Neuinfektionen inzwischen ab. In Liberia sollen die Schulen im Februar nach einem guten halben Jahr wieder geöffnet werden. Die WHO berichtete am Montag, dass inzwischen 8594 Ebola-Tote des aktuellen Ausbruchs gezählt wurden, mehr als 21 000 Infizierte hat die WHO bis zum 19. Januar registriert.

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