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Der Ebola-Patient ist gestorben, teilte das Texas Health Presbyterian Hospital mit.

© Reuters

Ebola: USA verschärfen wegen Ebola Kontrollen an fünf Flughäfen

Die USA verschärfen wegen der Ebola-Epidemie die Kontrollen für Reisende aus Westafrika. Unterdessen verstarb der erste Patient, bei dem in den USA die Krankheit festgestellt worden war. Deutschland erwartet an diesem Donnerstag den dritten Ebola-Patienten.

Die USA verschärfen wegen der Ebola-Epidemie die Kontrollen für Reisende aus Westafrika. Die Vorkehrungen betreffen die internationalen Flughäfen von Atlanta, Chicago und Washington sowie die beiden New Yorker Airports JFK und Newark, wie das Weiße Haus am Mittwoch mitteilte. US-Medien hatten zuvor berichtet, dass bei Passagieren unter anderem die Körpertemperatur gemessen werden solle.

Unterdessen verstarb der erste Patient, bei dem in den USA die Krankheit festgestellt worden war. Thomas Eric Duncan sei am Mittwochmorgen um 07.51 Uhr verstorben, teilte das Krankenhaus Texas Health Presbyterian in Dallas mit. Duncan habe "tapfer" gegen Ebola gekämpft, sei der "heimtückischen Krankheit" am Ende aber erlegen, teilte die Klinik mit. "Mit tiefer Trauer und tief empfundener Enttäuschung" müsse das Krankenhaus den Tod des Patienten mitteilen, hieß es in der Erklärung. "Wir haben der Familie in dieser schwierigen Zeit unsere Unterstützung angeboten und unser Beileid ausgesprochen." Duncan hatte sich in seinem Heimatland mit Ebola infiziert. Der Erreger wurde aber erst diagnostiziert, nachdem der Liberianer zu einem Familienbesuch nach Texas gereist war. Nach einer Ansteckung vergehen bis zu 21 Tage, bis erste Zeichen der Krankheit wie Fieber und Übelkeit auftreten.
Duncan war der erste Ebola-Patient, bei dem das Virus in den USA festgestellt worden war. Durch die Epidemie sind in Westafrika schon fast 3500 Menschen getötet worden. Auf Liberia entfallen fast zwei Drittel der registrierten Ebola-Toten.

Ein dritter Ebola-Patient aus Westafrika wird zur Behandlung in Deutschland erwartet. Der Erkrankte werde am Donnerstag eintreffen und solle im Leipziger Klinikum St. Georg versorgt werden, sagte ein Sprecher des sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz am Mittwoch in Dresden. Auch das Krankenhaus bestätigte eine entsprechende Anfrage.

Einzelheiten zu dem Erkrankten teilten das zuständige Ministerium und die Klinik zunächst nicht mit. Zuletzt waren bereits zwei an Ebola erkrankte Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in vergleichbare Spezialkliniken in Hamburg sowie Frankfurt am Main aufgenommen worden. Sie hatten sich beim Kampf gegen die in Westafrika wütende Epidemie angesteckt und waren zur Behandlung ausgeflogen worden.

Kritik an den Behörden in Spanien

Unterdessen spitzt sich die Ebola-Krise in Spanien, wo zum ersten Mal eine Ebola-Infektion von Mensch zu Mensch innerhalb Europas aufgetreten ist, zu: Am Mittwoch wurden weitere Ebola-Verdachtsfälle in der spanischen Hauptstadt Madrid bekannt. Damit erhöhte sich die Zahl der Patienten, die sich in der Madrider Klinik Carlos III. in Quarantäne befinden, auf sechs. Zweifelsfrei nachgewiesen wurde die lebensgefährliche Krankheit aber bisher erst bei der spanischen Krankenschwester Teresa Romero, die seit Dienstag behandelt wird. Die 44-Jährige gehörte zum Pflegeteam, das im August und September zwei an Ebola erkrankte spanische Missionare in diesem Hospital versorgt hatte. Die beiden Geistlichen starben inzwischen.

Nach dem überraschenden Auftreten des Virus in Spanien wuchs in der Öffentlichkeit die Kritik an den Gesundheitsbehörden. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy wies diese zurück. „Das spanische Gesundheitswesen ist eines der besten der Welt“, sagte der Regierungschef am Mittwoch im Parlament. Es gebe Anweisung, „alle zur Verfügung stehenden Informationen weiterzugeben“. Es gelte die Maxime der „völligen Transparenz“. Eine neu eingesetzte Kommission solle den Umgang mit Ebola sowohl in Spanien als auch in Europa koordinieren.

Der Hund der Ebola-Kranken, der sich noch in der Wohnung befindet, soll indes eingeschläfert werden. Der Ehemann bat darum, den Mischlingshund namens Excalibur zu retten und nicht zu töten. Bis zum Mittwoch hatten mehr als 300 000 Menschen eine Petition auf der Plattform change.org unterschrieben, in der gefordert wurde, „den Hund unter Quarantäne zu stellen, statt ihn zu opfern“. (mit AFP/dpa)

Ralph Schulze

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