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Panorama: Ecuadors Kompromiss für Assange Er könnte in die Botschaft des Landes in Stockholm

Quito - In den hartnäckigen Streit zwischen der britischen Regierung und den Verantwortlichen in Ecuador über den Verbleib von Wikileaks-Gründer Julian Assange könnte überraschend doch noch Bewegung kommen. Im Vorfeld der Vollversammlung der Vereinten Nationen ab Montag in New York zeichnete sich am Samstag eine mögliche Kompromisslösung ab.

Quito - In den hartnäckigen Streit zwischen der britischen Regierung und den Verantwortlichen in Ecuador über den Verbleib von Wikileaks-Gründer Julian Assange könnte überraschend doch noch Bewegung kommen. Im Vorfeld der Vollversammlung der Vereinten Nationen ab Montag in New York zeichnete sich am Samstag eine mögliche Kompromisslösung ab. Ecuadors Außenminister Ricardo Patino gab in der Nacht zum Samstag bekannt, er werde am 27. September am Rande der UN-Vollversammlung mit seinem britischen Amtskollegen William Hague über den Fall beraten.

Patinos Vorschlag: Assange, der seit vielen Wochen in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzt und dem bei Verlassen des Gebäudes die Verhaftung droht, könnte unter dem Schutz seines Landes in Ecuadors Botschaft in Schweden gebracht werden. Die dortige Justiz sucht den 41-jährigen Australier wegen mutmaßlicher Sexualdelikte mit EU-weitem Haftbefehl. Aus Schweden hieß es stets, Assange solle nur zu einer Befragung der Justiz nach Schweden gebracht werden. Dies könnte womöglich auch in der ecuadorianischen Botschaft stattfinden.

Assange befürchtet, letzten Endes in die USA ausgeliefert zu werden, weil Wikileaks Zehntausende geheimer US-Depeschen im Internet veröffentlicht hatte. Ecuador hatte ihm deshalb am 16. August Asyl gewährt. Großbritannien verweigert ihm jedoch freies Geleit, um das Land gen Lateinamerika zu verlassen. Patinos Vorschlag zielt nun darauf ab, alle Interessen unter einen Hut zu bringen: Assange könnte ausreisen und in Schweden gerichtlich belangt werden, bliebe aber weiter unter diplomatischem Schutz. dpa

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