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Eilenburg: Tote Corinna wurde Opfer eines Sexualverbrechens

Im sächsischen Eilenburg herrschen Trauer und Entsetzen. Die neunjährige Corinna, die am Mittwoch tot aufgefunden wurde, war Opfer eines Sexualverbrechens. Hinweise auf den Täter hat die Polizei noch nicht.

Die neunjährige Corinna aus Eilenburg in Sachsen ist einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen. Das habe das vorläufige Obduktionsergebnis ergeben, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hans Strobl am Donnerstag .  "Wir ermitteln in alle Richtungen, der Täter ist noch auf freiem Fuß", sagt Strobl. Nähere Einzelheiten wollte er nicht bekanntgegeben, um ein späteres Gerichtsverfahren nicht zu gefährden.

Corinna war am Dienstag vom Hof ihres Wohnhauses verschwunden. 24 Stunden später entdeckten Einsatzkräfte das tote Kind in einem Sack im Mühlgraben, einem Nebenarm der Mulde, nur etwa 250 Meter vom Wohnhaus entfernt. Die mit 80 Beamten besetzte Kripo-Sonderkommission "Corinna" sucht mit Hochdruck nach Hinweisen auf den Täter. Als das Kind gefunden wurde, war es teilweise nackt. Die Polizei sucht nun nach den Kleidungsstücken. Am Freitag sollen noch einmal Spezialhunde eingesetzt werden.

Keine gesicherten Erkenntnisse

Die Tatortgruppe des LKA hatte am Mittwochabend gegen 22:00 Uhr ihre Arbeit in Eilenburg beendet und etwa 100 Spuren gesichert. In Eilenburg ging am Donnerstag die Suche nach verwertbaren Spuren weiter. Ermittler gingen von Haus zu Haus, nahmen Mülltonnen unter die Lupe, überwachten den Abtransport von Glascontainern. Auch Profiler wurden laut LKA hinzugezogen. Deren Arbeit hatte wesentlich dazu beigetragen, den Mörder der kleinen Michelle zu entlarven, die im vergangenen Jahr von einem jungen Mann aus der Nachbarschaft missbraucht und ermordet worden war.

Bisher gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse, wo sich Corinna zwischen 16:00 und 18:00 Uhr aufgehalten hat. Auch der Tatort ist noch nicht gefunden. Corinna war am Dienstagabend nach dem Spielen nicht nach Hause gekommen. Um 19:45 Uhr wurde die Polizei alarmiert. Mit Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr, mit Hunden, Hubschraubern und Booten wurde fast einen Tag lang erfolglos nach dem Kind gesucht, bevor es im Mühlgraben entdeckt wurde.

Dritte Opfer seit 2007

In der 17.000-Einwohner-Stadt Eilenburg herrschenTrauer und Entsetzen. Am Wohnhaus der Neunjährigen und an der Rathaustreppe legten Nachbarn, Freunde, Einwohner und Kindergruppen Blumen nieder und stellten Kerzen auf. Viele von ihnen weinten. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) äußerte sich bestürzt. "Das ist abscheulich. Solche Menschen, die Kinder missbrauchen, kann nur die vollste Härte des Gesetzes treffen", sagte Tillich dem Rundfunksender Hitradio RTL.

Corinna ist das dritte Kind, das seit 2007 in der Region Leipzig einem Verbrechen zum Opfer fiel. 2007 starb der kleine Mitja, nachdem er brutal missbraucht worden war. Im Jahr 2008 wurde Michelle ermordet. (jg/dpa) 

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