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Panorama: Ein neues Kostüm entwerfen

Wie ein Vater die Stadt erleben kann Ich weiß jetzt, als was ich gehen werde“, sagte die Kleine mit ihrem für eine Zehnjährige noch erstaunlich zarten Stimmchen. „Mmmh“, brummte ich und dachte so bei mir, wird auch langsam Zeit, immerhin ist nächste Woche Rosenmontag, „als was denn?

Von Andreas Austilat

Wie ein Vater die Stadt erleben kann

Ich weiß jetzt, als was ich gehen werde“, sagte die Kleine mit ihrem für eine Zehnjährige noch erstaunlich zarten Stimmchen. „Mmmh“, brummte ich und dachte so bei mir, wird auch langsam Zeit, immerhin ist nächste Woche Rosenmontag, „als was denn?“ - „Shaak Ti.“

Zu den großen Vorzügen des Vaterdaseins gehört ja, dass man Dinge erfährt, von denen sich Normalsterbliche gar keinen Begriff machen. Shaak Ti gehört unbedingt in diese Kategorie. Wer jenseits der 32 hat denn irgendeinen Schimmer, was ein Shaak Ti sein soll? „Was ist das?“ fragte ich also. „Das ist eine Figur aus Star Wars“, antwortete mein Mädchen.

Krieg der Sterne. Der Junge ist schuld, ihr großer Bruder, wahrscheinlich hat sie das von dem. Der weiß alles über jede einzelne „Star Wars“-Episode. Oder von Onkel Olli, der ist 32, immer noch ein Kindskopf und zuständig für Nachrichten aus dem Weltraum. Kann sie nicht als Pirat gehen oder als Prinzessin, so wie früher? Oder meinetwegen auch als Rechtsanwalt? Das hat mal ein Junge in ihrer Klasse gemacht. Er hatte sich einen Anzug angezogen, eine Brille aufgesetzt und Gel in die Haare geschmiert, fand ich sehr lustig. „Hast du eine Ahnung, wie viele Piraten es geben wird?“, unterbrach die Kleine meine Gedanken.

Wir haben dann im Internet geguckt, worum es sich bei Shaak Ti überhaupt handelt. „Eine Togruta vom Planeten Shili“, steht im „Star Wars“-Lexikon. Eine Togruta, um Himmels willen, wer denkt sich denn so was aus? Außerdem war da noch ein Bild. Shaak Ti sieht aus wie eine Art Medusa, allerdings hat sie nur zwei Schlangen auf dem Kopf, blauweißgestreift und irgendwie hochtoupiert – als ob sie zwei Hörner auf dem Kopf hätte.

Alle bisherigen Experimente, Shaak Ti kostümtechnisch in den Griff zu bekommen, waren nicht sehr ermutigend. Die Kleine hat es zum Beispiel mit einem Wikingerhelm versucht, die Hörner könnte man ja blauweiß einwickeln. Ich fand die Idee gut, aber ihr Bruder hat laut gelacht. Wenn bloß schon Aschermittwoch wäre.

Wer jetzt noch kein Kostüm hat, für den wird es nächste Woche ernst.

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