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Eisbär-Nachwuchs: Nürnberg hätte Knut verhungern lassen

Einen Eisbären-Rummel wie um Knut soll es im Nürnberger Tiergarten nicht geben. Falls die Bärenmütter ihre Neugeborenen verstoßen, will Vize-Chef Helmut Mägdefrau der Natur ihren freien Lauf lassen.

Nürnberg/Berlin - Der Tiergarten Nürnberg wird seine gerade geborenen Eisbärenjungen verhungern lassen, wenn die beiden Muttertiere sie verstoßen oder nicht ernähren können. Das erklärte der Vizedirektor des Tiergartens, Helmut Mägdefrau, dem Tagesspiegel. Die „Knutmanie“ in Berlin werde sich in Nürnberg nicht wiederholen. Mägdefrau erklärte, sein Tiergarten setze seit Ende der 60er Jahre auf die natürliche Methode. „Dass sich die Leute eine Stunde anstellen, um Knut zu sehen, ist nicht nachvollziehbar.“ Zwar hätte auch er gerne mehr Eintrittsgelder, aber er werde den Muttertieren nicht helfen. „Wenn ein junger Eisbär verhungert, müssen wir das akzeptieren“, sagte Mägdefrau dem Tagesspiegel. Das Muttertier müsse lernen, Junge aufzuziehen. „Wenn dafür die ersten Jungen sterben, ist das eben notwendig.“ Er wisse noch nicht einmal, wie viele Jungtiere geboren worden seien. Die Mitarbeiter des Tiergartens würden nicht in die Höhle schauen. Die Tiere würden vollkommen in Ruhe gelassen. „Wie in der Natur.“ Eine Vorgehensweise wie in Berlin lehne er ab, weil sich das Tier zu sehr auf den Menschen fokussiere und anschließend bei den anderen Eisbären kaum noch integrierbar sei. Mägdefrau gestand aber zu, dass die Berliner bei der Aufzucht von Knut handwerklich gute Arbeit geleistet hätten. „Hut ab“, sagte er. Aber in Nürnberg werde es dazu nicht kommen. os

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