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El Salvador: 20 Tote bei Aufstand in Gefängnis

Bei einem blutigen Aufstand in einem Gefängnis in El Salvador sind am Wochenende 20 Häftlinge getötet worden.

San Salvador - Nach Angaben der Polizei hatten Mitglieder der berüchtigten Jugendbande Mara 18 die Unruhen in dem Gefängnis von Apanteos, rund 70 Kilometer westlich der Hauptstadt San Salvador, ausgelöst. Etwa 500 Mitglieder sollen an den blutigen Auseinandersetzungen beteiligt gewesen sein. Die Toten seien Gefangene, die nichts mit den Banden zu tun hatten. Sie seien alle von den Maras ermordet worden. In dem Gefängnis sitzen rund 2000 Häftlinge.

Nach Angeben eines Direktors der nationalen Polizei hatten die Sicherheitskräfte die Lage am Sonntag wieder unter Kontrolle. Die Maras würden jetzt in andere Gefängnisse verlegt. Die Staatsanwältin für die Menschenrechte, Beatrice Alamanni, beschrieb den Aufstand als ein schreckliches Massaker. Teile der Gebäude seien zerstört worden und in den Trümmern seien Köpfe und Füße von verstümmelten Gefangenen zu sehen gewesen.

El Salvador gehört vor allem wegen der gewalttätigen Jugendbanden zu den Ländern mit der höchsten Mordrate weltweit. 2006 wurden 3906 Menschen ermordet, allein in der Silvesternacht waren es 30 Morde. Die Jugendbanden, die sich auch in Honduras und Guatemala ausgebreitet haben, terrorisieren ganze Stadtteile und dominieren Gefängnisse, in denen sie in großer Zahl einsitzen. Die Polizei geht hart gegen die Jugendkriminalität vor. Es ist ihr in diesen mittelamerikanischen Staaten jedoch nicht gelungen, die Gewalt einzudämmen. (tso/dpa)

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