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England: Britische Radiomoderatoren ermutigen zum Rausch

Es wurden schon viele Gründe für die oft ausufernde Alkohol-Liebe der Briten gefunden: Der ständige Regen oder die kühlen Temperaturen zum Beispiel. Nun sollen auch die britischen Radio-Moderatoren Mitschuld am übermäßigen Alkoholkonsum ihrer Landsleute haben.

Eine am Freitag veröffentlichte Untersuchung von Radiosendungen über 1200 Stunden zeigte, dass in mehr als 700 Sequenzen Bezug zum Trinken genommen wurde. Dabei verherrlichten die Radio-DJs den Suff oft oder machten Witze darüber, geht aus der Studie hervor, die die Regierung in Auftrag gegeben hatte.

Radiostationen weisen Kritik zurück

Eine Show hieß zum Beispiel "The Morning After" (Der Morgen danach) mit dem Jingle "Wenn du einen Kater von der gestrigen Nacht hast, dann hör' (den Moderatoren) Tim und Kate zu." Die Experten der University of the West of England in Bristol stellten fest, dass drei Viertel (73 Prozent) aller Kommentare über Alkohol zum Trinken animierten - 13 Prozent davon sogar zum exzessiven Saufen. Untersucht wurden neben Privatsendern auch das öffentliche BBC-Radio, das allerdings Alkohol weniger oft in einen positiven Zusammenhang brachte.

Studienleiterin Norma Daykin erklärte, mit den Alkohol-Kommentaren sollte eine Identifikation und Interaktion mit den Zuhörern hergestellt werden. In einigen Fällen sei dies aber auch mit anderen Mitteln erreicht worden. "Das zeigt, dass Radiomoderatoren und Produzenten eine Wahl haben: Sie müssen nicht zum Trinken animieren, um als "cool" angesehen zu werden." Die Radiostationen wiesen die Kritik zurück und gaben an, die Studie sei über die Weihnachts- und Silvesterzeit und lediglich bei sechs Stationen erhoben worden. Die Studie bezieht sich auf den Sendezeitraum von Dezember 2007 bis Februar 2008. (nal/dpa)

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