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Fall Maddie

© dpa

England: Zeitungen entschuldigen sich bei Madeleines Eltern

Britische Zeitungen bereuen die verzerrte Berichterstattung über die Eltern der verschwundenen Madeleine und bezeichnen die Berichte heute als Verleumdung. Die Eltern erhalten jetzt Schadenersatz in "beträchtlicher Höhe".

Die Boulevardzeitungen "Daily Express" und "Daily Star" druckten diesen Mittwoch auf ihren Titelseiten Entschuldigungen und betonten, mehrere Artikel über Gerry und Kate McCann hätten den falschen Eindruck vermittelt - nämlich den, dass sie am Verschwinden ihrer Tochter schuld seien. Schadenersatz in "beträchtlicher Höhe" wird auch für Veröffentlichungen in den beiden Sonntagsblättern "Express on Sunday" und "Star on Sunday" gezahlt.

Nach Informationen einer britische Nachrichtenagentur bekommen die Eltern als Entschädigung etwa 550.000 Pfund (704.000 Euro). Das Geld soll an den "Find-Madeleine"-Fonds gehen, aus dem die Suche nach dem vier Jahre alten britischen Mädchen finanziert wird. Anwälte der McCanns hatten die Berichte als grobe Verleumdung bezeichnet und auf Entschädigung gepocht.

Daily Mail: "Noch nie dagewesener Schritt"

Es sei ein "noch nie dagewesener Schritt", eine Entschuldigung auf der Titelseite zu drucken, schrieb der "Daily Express" in der Mittwochsausgabe. "Wir räumen ein, dass es keinerlei Beweise für die Theorie gibt und dass Kate und Gerry vollkommen unschuldig am Verschwinden ihrer Tochter sind." Ähnlich äußerte sich der "Daily Star".

Alle vier Blätter erscheinen im Verlagshaus "Express Newspapers". Mehr als 100 Artikel wurde in ihnen über den tragischen Fall der kleinen Maddie veröffentlicht. Die Artikel waren erschienen, nachdem das Ärzte-Ehepaar aus Mittelengland im vergangenen September selbst als verdächtig in dem Fall bezeichnet wurde. Die portugiesische Polizei vermutet weiterhin, dass die Eltern ihr Kind aus Versehen getötet haben und anschließend den Fall vertuschen wollten. Die McCanns beteuerten jedoch stets ihre Unschuld. Madeleine war am 3. Mai 2007 aus einem Ferienressort in Südportugal verschwunden. (kj/dpa)

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