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© AFP

Entführungsfall Maddie: Suche nach Madeleine abgebrochen

In einem anonymen Schreiben war die Stelle beschrieben worden, an der Madeleines Leiche angeblich liegen sollte. Nur ein äußerst schlechter Scherz? Die Polizei hat jedenfalls nichts gefunden.

Die portugiesische Polizei hat die Suche nach der entführten kleinen Madeleine in einem Buschland an der Algarve erfolglos abgebrochen. "Dieser Spur wurde nicht weiter nachgegangen, weil keine Anhaltspunkte entdeckt wurden", sagte Polizeisprecher Olegário Sousa. Zuvor hatten nach Hinweisen eines anonymen Schreibens rund 50 Polizisten mit vier Spürhunden auf einem Gelände zwischen den Dörfern Odiáxere und Arão an der Algarve mehrere Stunden lang nach der Vierjährigen gesucht.

Das Buschland liegt rund 15 Kilometer von Praia da Luz entfernt, wo das britische Mädchen vor etwa sechs Wochen entführt wurde. Die niederländische Zeitung "De Telegraaf" hatte Anfang der Woche ein Schreiben erhalten, in dem behauptet wurde, Madeleine sei tot. Auf beigefügten Karten war eine Stelle markiert, an der die Leiche unter Steinen begraben liegen sollte. Es gebe aber noch andere Spuren, denen die Ermittler nachgingen, sagte Sousa nach der abgebrochenen Suche.

Reporter mit Spürhunden unterwegs

Auch zahlreiche Reporter aus mehreren Ländern durchstreiften seit Tagen das Gebiet. Einige von ihnen hatten sich nach portugiesischen Medienberichten sogar Spürhunde gemietet. "Nicht die Polizei, sondern die Medien gehen der neuen Spur in der Algarve nach", titelte daraufhin die Zeitung "Público". Madeleine war am 3. Mai aus einer Ferienanlage an der Algarve entführt worden. Die Eltern hatten die Veröffentlichung des Briefes als "grausam und unsensibel" bezeichnet. Sie seien immer noch überzeugt, dass Madeleine am Leben sei.

Die portugiesischen Ermittler hatten zeitweise Zweifel aufkommen lassen, ob sie die Spur aus dem Brief überhaupt ernst nahmen. Ein namentlich nicht genannter Sprecher sagte dem Radiosender TSF, die Beamten hätten die Durchsuchung des Geländes aufgegeben. Die Hinweise in dem anonymen Schreiben seien "nicht fundiert". Dies wurde wenig später vom offiziellen Polizeisprecher Sousa dementiert. (mit dpa)

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