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Epidemie: China kämpft weiter gegen Darmvirus

China kämpft weiter gegen einen tödlichen Virus, dem bereits mindestens 24 Kinder zum Opfer gefallen sind. Peking hofft, das Virus bis zum Beginn der Olympischen Spiele im Sommer unter Kontrolle bringen zu können.

Ein Ende der Infektionswelle ist nicht in Sicht: 24 Kinder sind bereits gestorben und nach Erwartung des Pekinger Gesundheitsministeriums wird der tödliche Ausbruch vermutlich erst im Sommer seinen Höhepunkt erreichen. Das Ministerium wurde mit einer Eindämmung bis zu den Olympischen Spielen im Sommer beauftragt, wie die Zeitung "China Daily" am Sonntag berichtete. Es habe bereits ein Expertenteam in die besonders betroffene Provinz Anhui geschickt. Dort haben sich in 15 Städten insgesamt 4529 Kinder mit dem Enterovirus 71 angesteckt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Noch gibt es keine Impfung

Das vor allem in warmen Klimazonen verbreitete Virus kann die Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen, die normalerweise harmlos verläuft. Es kann aber auch zu einer Hirn- oder Hirnhautentzündung führen, die gelegentlich tödlich verläuft. Eine ursächliche Behandlung oder eine Impfung gegen das Enterovirus 71 gibt es nicht. Als wichtigste Vorbeugung gegen eine Ansteckung gilt Händewaschen.

Vorwürfe gegen Behörden erhoben

Zentrum des Ausbruchs ist die ostchinesische Stadt Fuyang, wo sich bis zum Samstag 3736 Kinder angesteckt hatten, wie Xinhua weiter berichtete. Den Behörden der Stadt war vorgeworfen worden, den Ausbruch im März viel zu spät öffentlich gemacht zu haben. Das Virus hat sich inzwischen auch in anderen Gebieten des Landes ausgebreitet. Xinhua zufolge ist in der Stadt Foshan in der Provinz Guangdong ein 18-Jähriger an der Infektion gestorben.

Zahl der Fälle steigt seit Jahren

Die zentralchinesische Provinz Hubei habe in diesem Jahr bereits 340 Fälle der Hand-Fuß-Mund-Krankheit gemeldet, hieß es weiter. In der Provinz Shaanxi seien 118 Fälle der Krankheit registriert worden. In diesen beiden Regionen gab es jedoch bisher noch keine Todesfälle. Insgesamt habe China in diesem Jahr bereits 4987 Fälle der Hand-Fuß-Mund-Krankheit registriert, deutlich mehr als in den vorangegangenen Jahre, berichtete Xinhua. (th/dpa)

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