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Epidemie in Klinik: Die Salmonellen lauerten im Dessert

Eine Nachspeise aus Apfelmus und Sahne hat nach Erkenntnissen des Fulder Gesundheitsamtes die Salmonellen-Epidemie am Klinikum der Stadt ausgelöst. Unterdessen wurde ein neuer Ansteckungsfall bekannt.

Fulda - "Apfelschnee war mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit der Auslöser der ersten Erkrankungen unter den Mitarbeitern", sagte der Leiter des Amtes, Stefan Kortüm, und bestätigte damit Informationen des Nachrichtensenders n-tv. Das Dessert sei allerdings nur in der Mitarbeiterkantine Ende April ausgegeben worden. "Patienten sind damit nicht in Berührung gekommen." Deren Infektionsweg ist offensichtlich noch unklar. Derzeit laufen Befragungen von Experten.

Das Klinikum meldete am Dienstag einen neuen Salmonellen-Fall: "Ein Mitarbeiter hat sich angesteckt, wir haben aber keine neu erkrankten Patienten", sagte ein Sprecher. Seit Ausbruch der Salmonellen-Epidemie vor mehr als drei Wochen sind am Klinikum und in einem Seniorenzentrum rund 260 Patienten und Mitarbeiter erkrankt. Acht Menschen starben seit dem Ausbruch der Infektion, bei zweien gab das Klinikum die Salmonellen als Todesursache an.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in acht Fällen wegen fahrlässiger Tötung und in mehr als 260 Fällen wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen das Klinikum. "Wir müssen klären, ob ein Verschulden vorliegt", sagte der Sprecher der Behörde, Stephan Heres. Bei den acht Toten müsse die genaue Todesursache geklärt werden. Dazu solle ein Gutachter gehört werden. Auch Sabotage-Vermutungen, die in den vergangenen Tagen laut wurden, geht die Staatsanwaltschaft nach. "Bislang haben wir aber keine konkreten Hinweise, dass jemand das bewusst in die Wege geleitet hätte", sagte Heres. (tso/dpa)

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