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Panorama: Epidemie in Spanien: Erster Todesfall durch Legionärskrankheit?

Nach dem Ausbruch der lebensbedrohlichen Legionärskrankheit im südostspanischen Murcia gibt es vermutlich einen ersten Todesfall. In einem Krankenhaus der Stadt starb am Montag ein 65-Jähriger an einer Lungenentzündung, die nach Angaben der Gesundheitsbehörden durch die gefährliche Epidemie verursacht worden sein könnte.

Nach dem Ausbruch der lebensbedrohlichen Legionärskrankheit im südostspanischen Murcia gibt es vermutlich einen ersten Todesfall. In einem Krankenhaus der Stadt starb am Montag ein 65-Jähriger an einer Lungenentzündung, die nach Angaben der Gesundheitsbehörden durch die gefährliche Epidemie verursacht worden sein könnte.

Die Zahl der Betroffenen stieg unterdessen stetig an: Bis zum Nachmittag waren bereits 120 Menschen in Krankenhäuser gebracht worden, zwei von ihnen lagen auf der Intensivstation. Insgesamt sei von mindestens 151 Fällen auszugehen, hieß es. Die Touristenorte, etwa an der Costa Blanca, sind nicht betroffen.

Bei 53 Patienten wurde die Krankheit bereits nachgewiesen, bei den übrigen standen die Testergebnisse noch aus. Die Symptome sind: Hohes Fieber, Durchfall und Lungenentzündung. Die Betroffenen sind meist zwischen 50 und 80 Jahre alt. Angesichts der langen Inkubationszeit schlossen die Behörden nicht aus, dass die Zahl der Erkrankten weiter steigt. Wegen des Ausmaßes handele es sich vermutlich um die bisher größte Epidemie dieser Art in Spanien.

Der genaue Infektionsherd konnte noch nicht ermittelt werden. Möglicherweise hätten sich die Legionellen-Bakterien in großen Kühltürmen im Zentrum der 330 000-Einwohner-Stadt vermehrt, hieß es. Aber auch die Klimaanlagen großer Kaufhäuser und des Regierungspalasts wurden untersucht und desinfiziert. Zudem ordneten die Behörden an, sämtliche Brunnen abzuschalten und zu überprüfen. Ein Ergebnis werde aber erst in zwei Tagen vorliegen. Bis der genaue Ursprung der Epidemie feststehe, könnten noch zwei Wochen vergehen. Eine Übertragung über das Wasserleitungsnetz sei aber ausgeschlossen.

Die Krankheit war bereits am Freitag in zwei Vierteln in der Innenstadt ausgebrochen. Viele Einwohner trauten sich nur noch mit einem Tuch vor dem Mund auf die Straße, andere horteten Mineralwasser in Flaschen. In allen Apotheken wurden Informationsblätter ausgelegt. Vorwürfe, die Behörden hätten zu zögerlich gehandelt, wies der Chef der Regionalregierung, Ramon Luis Valcarcel, zurück. Man habe sofort reagiert, habe aber keine Panik auslösen wollen.

Die Legionärskrankheit kann bei geschwächten oder älteren Patienten tödlich enden. Die Erkrankung wird durch das Einatmen der Legionellen-Bakterien übertragen, sie sich in lauwarmen Wasser oder Klimaanlagen vermehren. In den vergangenen fünf Jahren sind in Spanien 26 Menschen an der Infektion gestorben.

Die Legionärskrankheit wurde 1976 in den USA entdeckt, als nach einem Treffen von Kriegsveteranen in Philadelphia zahlreiche Teilnehmer erkrankten und starben.

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