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Epidemie: Neuer Vogelgrippe-Herd in Indien entdeckt

Im östlichen Teil des 1,1 Milliarden Einwohner starken Landes ist bereits zum dritten Mal das gefährliche H5N1-Virus entdeckt worden. Mindestens 20.000 Hühner sind schon verendet. Experten befürchten, dass das Virus bald von Mensch zu Mensch übertragbar ist.

"Die Proben, die ins Labor gegeben wurden, hatten ein positives Ergebnis für Vogelgrippe. Es ist der H5N1-Stamm", sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Es ist der dritte Ausbruch der ansteckenden Krankheit in dem Land mit 1,1 Milliarden Einwohnern. In der vergangenen Woche waren in einer Geflügelzucht in Morgram, rund 125 Kilometer von Kalkutta, 20.000 Hühner verendet.

"Blutproben der toten Hühner hatten positive Testergebnisse", sagte auch der zuständige Minister von West Bengal, Anisur Rahaman. In dem betroffenen Ort ist ein Quarantäne-Zentrum eingerichtet worden. 300 Sanitäter und Ärzte sind mit Medikamenten und Schutzausrüstung in das Gebiet entsandt worden. "Die Behörden haben angeordnet, dass alles Geflügel im Umkreis von fünf Kilometern gekeult werden muss", sagte Rahaman. Es handelt sich 350.000 Stück Geflügel. Bereits im Juli dieses Jahres mussten 150.000 Hühner mit Verdacht auf H5N1 getötet werden. Rahaman versichterte, die Regierung werde die betroffenen Bauern entschädigen. Die Gesundheitsbehörden hätten außerdem eine Informationskampagne gestartet, um die Bevölkerung in dem Dorf zu beruhigen, die in Panik geraten sei.

Nach einem ersten Auftreten des gefährlichen Vogelgrippevirus in Indien hatte die Regierung im Jahr 2006 verkündet, es gebe den Erreger im ganzen Land nicht mehr. An dem Virus sind weltweit seit 2003 mehr als 200 Menschen gestorben. Menschen werden bislang durch direkten Kontakt zu infiziertem Geflügel angesteckt, Experten fürchten jedoch, dass das Virus mutieren und von Mensch zu Mensch übertragbar werden könnte. (nal/AFP/dpa)

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