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Epidemie: Zahl der Cholera-Opfer in Simbabwe steigt auf über 1100

Anfang dieser Woche wurde in Simbabwe mindestens 1111 Cholera-Tote gezählt. Und die Dunkelziffer dürfte noch wesentlich höher liegen. Neben der Cholera ist es vor allem die Inflation, die in Simbabwe den Menschen das Leben schwer macht.

Die Zahl der offiziell registrierten Cholera-Todesfälle in Simbabwe ist mit Stand von Mittwoch auf 1111 gestiegen. Das berichtete das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Donnerstag in Genf. Die Zahl der Infizierten lag danach bei 20.581. Das Rote Kreuz hatte Anfang dieser Woche bereits von über 1000 Toten gesprochen. Die Hilfsorganisation hatte eindringlich dazu aufgerufen, alles zur Bekämpfung der Epidemie zu tun, die nicht unter Kontrolle sei. Die Zahl der tatsächlich Erkrankten und der Toten dürfte vermutlich weitaus höher liegen.

Gefahr bestehe auch für die umliegenden Länder, erklärten die Rotkreuz-Vertreter. Derzeit gebe es mehr als 10.000 Cholera-Fälle in Angola und über 8000 in Mosambik. Viele Wanderarbeiter aus Südafrika kämen außerdem über Weihnachten in ihre Heimat zurück und könnten sich anstecken.

"Die eigentliche Seuche ist die Regierung"

Nach Einschätzung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gibt es keine Lösung der erdrückenden humanitären Probleme Simbabwes ohne die lange überfälligen politischen Veränderungen. Vor dem Weltsicherheitsrat in New York drängte Ban die Regierung von Robert Mugabe Anfang der Woche erneut, endlich die Machtteilung mit der Opposition umzusetzen. "Die Menschen von Simbabwe können nicht länger warten", erklärte Ban. Der britische Außenminister David Miliband sagte, dass zwar die Cholera-Epidemie für Schlagzeilen sorge, "die eigentliche Seuche in Simbabwe aber die Regierung und Korruption" seien. (ah/dpa)

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