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Panorama: Er nannte sich „Metzgermeister Franky“

Der geständige Armin M. erzählt in den Vernehmungen weitere Einzelheiten – sein Opfer war in Berlins Stricherszene kein Unbekannter

Der geständige Kannibale Armin M. verhält sich bei seinen Vernehmungen weiter ruhig und emotionslos. Nach Einschätzungen eines Polizeipsychologen soll der 41-jährige Mann psychisch gesund sein. Sollte dies stimmen, sind selbst hart gesottene Ermittler fassungslos ob des Verbrechens.

Die beiden Männer hatten sich im Internet kennen gelernt. Armin M. nannte sich dort „Metzgermeister Franky". „Franky" suchte nach dem Tod des Berliners neue Opfer. Einmal bot sich ein „Michael from Germany, 24 Jahre, 1,85 Meter, 75 Kilo", an. Franky meldete sich prombt: „Ich werde dich schlachten und dein vorzügliches Fleisch essen", war im Internet zu lesen. Und auch einem „Hänsel" schrieb er: „Ich werde dich fachmännisch schlachten …"

Für derlei Perversitäten soll Amrin M. im Herrenhaus von Rotenburg-Wüstefeld einen von zwei Kellerräumen ausgestattet haben. In dem anderen Keller war unmittelbar vor der Verhaftung noch der Heizöllieferant Roland Linke, als er Armin M. Öl brachte. Ihm sei, so erzählt er uns, weiter nichts in dem Keller aufgefallen: „Es war nur schrecklich verkramt und unordentlich." Gerade, als er das Öl lieferte, sei die Poilzei mit drei Autos vorgefahren. Als die Beamten Armin M. sagten, sie müssten das Haus durchsuchen, habe der ganz ruhig reagiert: „Können Sie machen." In dem eigens eingerichteten Keller wurde der Berliner Bernd Jürgen B. (42) offenbar umgebracht. Informationen aus Berlin deuten darauf hin, dass der Computerfachman sterben wollte. Der Mann habe, bevor er nach Rotenburg fuhr, sein Auto verkauft, letzte Dinge geregelt und auch ein Testament gemacht.

In Berlins Stricher-Szene war Bernd Jügen B. offenbar kein Unbekannter. Er soll sich auf der Suche nach Männern häufig in der Gegend um den Bahnhof Zoo aufgehalten haben. Männliche Prostituierte berichten, Bernd Jürgen B. habe sie bei Sexpraktiken aufgefordert, ihm auch heftige Schmerzen zuzufügen.

Frank Thonicke[Rotenburg]

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