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© dpa

Erdbeben in China: Zahl der Toten steigt auf 20.000

Keine Entwarnung in der chinesischen Erdbebenregion: Ein Nachbeben hat die Zahl der Toten weiter nach oben getrieben. Unterdessen dringen Rettungsmannschaften in Ortschaften vor, die bislang noch keine Hilfe erhalten haben und in denen kein Stein mehr auf dem anderen steht.

In der Region um das Epizentrum des schweren Erdbebens in Zentralchina sind nach offiziellen Angaben mehrere Dörfer vollkommen zerstört. In einigen Orten stehe kein einziges Haus mehr, sagte ein Armeesprecher in den amtlichen Medien.

Auch die Zahl der Todesopfer ist in der Nacht weiter gestiegen. Damit rechnen die chinesischen Behörden zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben mit mehr als 20.000 Toten und gehen davon aus, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigt. Ein starkes Nachbeben der Stärke 5,8 erschütterte am Mittwoch die Erdbebenregion in der Provinz Sichuan. Erstmals erreichten die Rettungsmannschaften mehrere Orte, die bisher von der Außenwelt abgeschlossen waren. Allein in Yingxiu im Landkreis Wenchuan, wo das Epizentrum des Bebens gelegen hatte, sollen nur 2300 der mehr als 10.000 Einwohner überlebt haben, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. "Die Situation in Yingxiu ist noch schlimmer als erwartet", sagte ein Funktionär.

Vermutlich liegt die Zahl der Toten weit über den Schätzungen

Bisher waren allein in der Provinz Sichuan 12.000 Tote offiziell bestätigt worden. Die Staatsagentur berichtete aber von Befürchtungen, dass beispielsweise im Landkreis Beichuan statt der bisher gemeldeten 5000 Toten in Wirklichkeit 7000 bis 8000 Menschen ums Leben gekommen seien. Zehntausende Obdachlose verbrachten eine zweite Nacht unter freiem Himmel. In vielen Landkreisen waren rund 80 Prozent der Häuser zerstört. Erdrutsche hatten ganze Dörfer ausgelöscht. Den Bergungsmannschaften fehlte schweres Gerät, um die Opfer aus den Trümmern bergen zu können.

Einige zehntausend Menschen waren verletzt, brauchten dringend ärztliche Hilfe und Medikamente. Es fehlt den Erdbebenopfern auch an Trinkwasser, Nahrung und Zelten. Viele Straßen in der Bergregion waren zerstört oder durch Erdrutsche und Felsbrocken unpassierbar. (stb/AFP/dpa)

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