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Panorama: Erdbeben in El Salvador: Hunger und Seuchen

Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben in El Salvador steigt die Zahl der Opfer weiter an. Bis zum Mittwoch wurden offiziell 675 Tote und 2562 Verletzte gezählt, doch warnte die Regierung, dass die tatsächliche Zahl viel höher liegen könnte.

Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben in El Salvador steigt die Zahl der Opfer weiter an. Bis zum Mittwoch wurden offiziell 675 Tote und 2562 Verletzte gezählt, doch warnte die Regierung, dass die tatsächliche Zahl viel höher liegen könnte. Außerdem drohen Hunger und Seuchen. Die deutsche Bundesregierung schickte am Mittwoch ein Feldlazarett nach Salvador. Auch der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, wurde in dem mittelamerikanischen Land erwartet.

Während sich die öffentliche Aufmerksamkeit in den vergangenen Tagen vor allem auf die Stadt Santa Tecla konzentrierte, wo ein Erdrutsch am Samstag mehrere hundert Häuser verschüttet hatte, kamen bis Mittwoch auch aus dem Landesinneren immer neue Nachrichten über schwere Erdbebenschäden. Die Hilfsorganisation Medico International berichtete am Mittwoch über schwere Verwüstungen in der Provinz Usulutan südöstlich von San Salvador. Das Provinzstädtchen San Augustin sei vollständig zerstört, die Kleinstädte Santiago de Maria und Santa Elena zu 75 Prozent. Zum Glück seien dort nicht viele Todesopfer zu beklagen, berichtete Medico.

Die Erde in Mittelamerika ist bisher noch nicht zur Ruhe gekommen. Von Sonntag bis Mittwoch wurden mehr als 1000 Nachbeben registriert, ein besonders heftiges mit der Stärke 5,0 auf der Richterskala sorgte am frühen Mittwochmorgen in Nicaraguas Hauptstadt Managua für Panik unter der Bevölkerung. Weitere Erdrutsche behinderten die Rettungsarbeiten in El Salvador. Retter befürchteten, dass noch mehrere tausend Menschen verschüttet seien.

Nach Angaben des Nationalen Notstandskomitees El Salvadors wurden in dem Kleinstaat von der Größe Sachsen-Anhalts 20131 Häuser zerstört und 47141 beschädigt. 45842 Menschen wurden im Rahmen der Evakuierungen der Gefahrenzonen ausquartiert. Die Retter begannen wegen der Seuchengefahr damit, Leichen ohne vorherige Identifizierung zu bestatten. Für eine mögliche spätere Identifizierung wurden ihnen Fingerabdrücke genommen.

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