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Erdrutsch in Nachterstedt: Hinweise auf Erdbewegungen ignoriert

Ein Anwohner aus Nachterstedt hat bereits vor Jahren zwei Mal Absenkungen in seinem Garten bemerkt. Er habe das aber nicht ernst genommen, sagte er der Staatsanwaltschaft in Magdeburg.

Nicht nur die Frage nach der ungeklärten Ursache bewegt Sachsen-Anhalt, sondern auch die, ob es Hinweise auf die sich anbahnende Katastrophe gab. Jetzt verhörte die Staatsanwaltschaft in Magdeburg einen Zeugen. Wie die Frankfurter Rundschau berichtete, habe der Nachterstedter Anwohner bereits vor mehreren Jahren bemerkt, dass sich der Boden in seinem Garten absenkte.

Der Anwohner, der als Zeuge zu dem Erdrutsch befragt worden sei, habe von zwei Fällen berichtet, sagte Staatsanwalt Uwe Hornburg. Die Kuhle sei gefüllt worden, doch sei der Boden dann wieder abgesackt. "Man hat das aber offenbar nicht für voll genommen", sagte Hornburg, weil der Zeuge die Behörden nicht über die Absenkungen informiert habe.

Über den Zeitpunkt, die genaue Stelle und die Tiefe der Absenkungen konnte die Behörde zunächst keine Angaben machen. In zwei bis drei Monaten sei mit dem Gutachten eines unabhängigen Ingenieurbüros zu rechnen, sagte Hornburg.

An diesem Donnerstag wird der Chef der für die Flutung des Tagebaus zuständigen Lausitzer und mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft LMBV), Mahmut Kuyumucu, in Nachterstedt erwartet. Er will sich zu dem Unglück äußern.

Zuletzt hatten sich einige Experten zu Wort gemeldet, nach deren Ansicht die Katastrophe zu vermeiden gewesen wäre.

Am Samstag waren drei Menschen ums Leben gekommen, als ihr Haus von rund zwei Millionen Kubikmetern Erdmasse in den Tagebausee gerissen wurde. Die Bergung wurde inzwischen ergebnislos abgebrochen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, sp

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