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Erfurt: Familiendrama an Heiligabend

In Erfurt in Thüringen ist ein fünf Jahre alter Junge an Heiligabend von seiner Mutter getötet worden. Die arbeitslose Verkäuferin erdrosselte nach einem Ehestreit ihren Sohn mit einem Tuch.

Erfurt - Der kleine Marvin wurde kurz darauf von seinem Vater und seinen Großeltern tot in der Wohnung gefunden. Die Großeltern riefen die Polizei, die in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag die Mutter wegen Verdachts auf Totschlag festnahm. Die 1977 geborene Frau gestand die Tat und sitzt seit Montagabend in Untersuchungshaft.

Das Kind wurde noch am Montag obduziert. Es gebe klare Hinweise für ein Gewaltverbrechen, sagte die Staatsanwältin. Anhaltspunkte für eine längere Vernachlässigung des Kindes fanden die Ermittler aber nicht. Vor dem Familiendrama war es in der Wohnung zu einer Auseinandersetzung zwischen den Eltern des Jungen gekommen. Danach ging der Vater zu seinen Eltern. Als er später zurückkehrte, fand er den toten Sohn.

Mutter gesteht Tat

Die herbeigerufenen Beamten vernahmen zunächst die Großeltern und den 1976 geborenen Vater. Die Mutter von Marvin, der keine Geschwister hatte, sei in der Nacht nicht vernehmungsfähig gewesen, sagte die Staatsanwältin. Erst im Laufe des ersten Weihnachtsfeiertages räumte die Frau die Tat ein. Warum sie wegen des Streits mit dem Mann ihr Kind umbrachte, war nicht klar. Alkohol war nach Angaben der Ermittler nicht im Spiel. Zwischen den Eltern soll es schon seit einiger Zeit Konflikte gegeben haben.

Erst vor eineinhalb Wochen war im thüringischen Sömmerda ein Kind zu Hause qualvoll ums Leben gekommen. Der knapp zehn Monate alte Leon aus Sömmerda war verdurstet, weil seine 20 Jahre alte Mutter ihn und seine zwei Jahre alte Schwester tagelang alleine gelassen hatte. Auch in diesem Fall wird wegen Totschlags ermittelt. (tso/dpa/ddp)

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