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Panorama: Ermittlungen im Entführungsfall laufen auf Hochtouren

Die Ermittlungen im verhinderten Entführungsfall der Familie von Fußballprofi Matthias Sammer laufen auf Hochtouren. "Wir gehen davon aus, dass sie recht bald abgeschlossen sind und nicht über Monate dauern werden", sagte der Hagener Oberstaatsanwalt Johannes Daheim am Donnerstag.

Die Ermittlungen im verhinderten Entführungsfall der Familie von Fußballprofi Matthias Sammer laufen auf Hochtouren. "Wir gehen davon aus, dass sie recht bald abgeschlossen sind und nicht über Monate dauern werden", sagte der Hagener Oberstaatsanwalt Johannes Daheim am Donnerstag. Dabei müsse auch noch geklärt werden, welche Motive der 46-jährige Informant des Kidnapper-Trios hatte, den Coup der Polizei zu verraten. Die Täter wollten laut Staatsanwaltschaft die 26 Jahre alte Frau Karin und die achtjährige Tochter Sarah des Fußballstars notfalls unter Einsatz von Waffengewalt entführen und ein Lösegeld von 1,8 Millionen Mark erpressen.

"Warum genau der Tipp-Geber sich gemeldet hat, können wir nicht sagen. Das Motiv dafür müssen wir noch offen lassen", sagte Daheim. Ein 41 Jahre alte Iserlohner und ein 56-jähriger Mann aus Lippstadt in Nordrhein-Westfalen, die als Drahtzieher in Haft sitzen, hatten vor einem halben Jahr den Plan für die Entführung ausgeheckt und spionierten die Wohnung der Sammers in Herdecke aus. Außerdem versuchten sie, den Informanten als dritten Mann ins Boot holen. Der verriet den Plan dann drei Tage vor den Festnahmen der beiden Deutschen am 11. und 12. November in deren Wohnungen. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet auf Verabredung zu einem Verbrechen. "Die Familie Sammer ist, nachdem sie von der Polizei über den Vorfall in Kenntnis gesetzt wurde, mehrere Tage nicht zu Hause gewesen", sagte Daheim. Sammer ist seit 1993 verheiratet. 1991 wurde seine Tochter Sarah geboren, 1995 folgte Sohn Marvin, der nach dem Plan ungeschoren davon kommen sollte.

Nach Angaben des "Westfälischen Anzeigers" hatte der 56-jährige Fleischer aus Lippstadt vor der geplanten Tat im Rahmen eines einer BVB-Fan-Betreuungsmaßnahme Kontakt mit der Familie Sammer. Dabei habe er das Haus des Sportlers in Herdecke besucht. Mit seinem Teil des Lösegelds wollte der aus Thüringen stammende Mann demnach einen geerbten, brachliegenden Steinbruch in der Nähe von Ilmenau (Thüringen) sanieren. Der Mann ist ebenso vorbestraft wie sein Komplize.

Sammer (32) ist bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Der gebürtige Dresdner, der 1996 zum Fußballer des Jahres in Europa gekürt worden war, leidet seit Herbst 1997 an einer Knieverletzung. Er hat seither kein Spiel mehr bestritten.

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