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Ermittlungserfolg: 5000 mutmaßliche Nutzer von Kinderpornografie identifiziert

Dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg ist ein Schlag gegen einen weltweit agierenden Kinderporno-Tauschring im Internet gelungen. Insgesamt wurden fast 5000 Tatverdächtige in über 100 Ländern identifiziert, darunter 700 Deutsche.

Internetfahnder des baden-württembergischen Landeskriminalamtes (LKA) haben unter weltweit knapp 5000 Verdächtigen unter anderem einen Produzenten von Kinderpornografie im Kreis Kamenz in Sachsen ausfindig gemacht. Damit sei der jahrelange Missbrauch von Kindern und Jugendlichen beendet worden. Bei dem verhafteten Mann fanden sich über 39.000 Dateien mit Kinderpornografie sowie eine Vielzahl von CDs und DVDs mit selbst aufgenommenen Kinderpornos.

Allein in Deutschland wurden laut LKA mehr als 700 Internetznutzer identifiziert, die dort kinderpornografische Dateien angeboten oder abgerufen haben. Über 4000 Tatverdächtige stammen aus 106 weiteren Nationen. Den Angaben zufolge zählt zu den mutmaßliche Tätern auch ein Deutscher, der berufsbedingt Kinder mit posttraumatischen Belastungsstörungen nach sexuellem Missbrauch betreute. Bei ihm wurden Bilder mit gequälten Säuglingen sichergestellt. Ein 32-jähriger Hausmeister hatte sich zudem in seinem Keller einen "Fesselungsraum" eingerichtet.

Eine Million IP-Adressen ausgewertet

Die Internet-Ermittlungsgruppe "Penalty" wertete insgesamt knapp eine Million protokollierte IP-Adressen aus. Auslöser für das Ermittlungsverfahren war laut LKA die Strafanzeige eines in Baden-Württemberg ansässigen Internetdienstanbieters, weil dessen Internetforen zum Tausch von hunderten kinderpornografischen Dateien missbraucht wurden.

Die Daten zu den festgestellten ausländischen IP-Adressen wurden laut LKA an die jeweiligen Behörden weitergegeben. Allein in die USA wurden 27 Aktenordner an Beweismaterial versandt. Daneben waren insbesondere aus Großbritannien sowie aus Russland, Frankreich, Kanada, Italien, Niederlande, Australien, Spanien und Belgien eine hohe Anzahl von Zugriffen auf die Internetforen festzustellen. In Spanien wurden demnach mittlerweile mehr als 60 Tatverdächtige festgenommen, in Australien wurden 70 und in Neuseeland 28 Tatverdächtige identifiziert. (mit AFP/ddp)

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