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Ermittlungserfolg: Meistgesuchter Drogenbaron Kolumbiens gefasst

Großeinsatz gegen Rauschgiftkartelle: Nach mehrmonatigen Ermittlungen hat die kolumbianische Polizei den meistgesuchten Drogenschmuggler des Landes verhaftet. Damit gelang den Behörden erneut ein Schlag gegen den florierenden Kokainhandel.

Daniel Rendón Herrera alias "Don Mario" sei gestern bei Necoclí im Nordwesten des südamerikanischen Landes festgenommen worden. Berichten kolumbianischer Zeitungen zufolge befindet sich der 43-Jährige mittlerweile in der Hauptstadt Bogotá. "Don Mario" habe bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet und wolle mit den Behörden zusammenarbeiten, teilte die Polizei mit. Kolumbiens Staatschef Álvaro Uribe, der bei während eines Aufenthalts in Rio de Janeiro telefonisch von der Festnahme unterrichtet wurde, zeigte sich "hoch erfreut" über den Coup. An der Aktion waren rund 600 Beamte beteiligt.

"Don Mario" soll für den Schmuggel Hunderter Tonnen Kokain verantwortlich sein. Auf sein Konto sollen auch zahlreiche Morde gehen. Die Behörden hatten für Hinweise zu seiner Ergreifung eine Belohnung von umgerechnet etwa 1,6 Millionen Euro ausgesetzt. "Don Marios" Inhaftierung ist ein weiterer Schlag gegen die mächtigen Drogenkartelle des Landes. Sein Bruder Freddy Rendón alias "El Alemán" (Der Deutsche), der Drogendealer und Chef einer paramilitärischen Organisation ist, sitzt bereits im Gefängnis.

Drogengelder finanzieren Bürgerkrieg

Kolumbien gilt als weltgrößter Kokainproduzent und deckt zurzeit etwa 70 Prozent der Weltmarktnachfrage. Schätzungen zufolge werden von dort aus jährlich mehrere hundert Tonnen in die USA oder auch nach Europa geschmuggelt. Die Milliardengewinne befeuern auch die bürgerkriegsähnlichen Zustände in einigen Landesteilen. Rebellen der marxistischen FARC sowie rechte Paramilitärs drangsalieren die Bevölkerung und liefern sich Kämpfe untereinander und mit der Armee. (rf/dpa)

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