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Update

Erneut Flughäfen gesperrt: Comeback der Aschewolke - aber wohl nicht in Deutschland

Gut zwei Wochen nach der Sperrung fast des gesamten europäischen Luftraums bleiben erneut Flugzeuge wegen der Vulkanasche aus Island am Boden. Deutschland bleibt diesmal aber voraussichtlich verschont.

Wie die irische Luftfahrtbehörde IAA am Montagabend mitteilte, dürfen ab 7.00 Uhr (Ortszeit/8 Uhr MESZ) bis mindestens 13.00 Uhr (14 Uhr MESZ) keine Maschinen in Irland landen oder starten. Nach Angaben der britischen Luftfahrtbehörde CAA soll am Morgen auch der Flugverkehr in der britischen Provinz Nordirland ruhen; auf den Äußeren Hebriden vor der Westküste Schottlands dürfen bereits seit Montagabend keine Maschinen mehr abheben oder landen.

In Deutschland drohen bis zum Wochenende dank Tief „Ulrike“ vermutlich keine Flugausfälle wegen der Aschewolke aus Island. Außerdem bringt „Ulrike“ vom Mittelmeer aus Regen nach Deutschland, der die Asche aus der Luft waschen würde, wie Andreas Friedrich, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD), am Dienstag sagte. Der Wind wehe die Wolke von Island aus nach Irland und Großbritannien. Von dort aus werde die Vulkanasche aber westwärts auf den Atlantik getrieben.

Irland sei Teil einer Zone, in der die Aschekonzentration über den vereinbarten Grenzwerten liege, teilte die IAA mit. Die Wolke sei ein Risiko für Passagiere und Besatzungsmitglieder. Die Entscheidung sei nach Vorhersagen des Vulkanasche-Zentrums VAAC gefallen. Jedoch könnten Maschinen von Europa oder Großbritannien aus weiter über die Insel fliegen.

Auch wenn der Vulkan in den letzten Tagen nicht mehr so aktiv gewesen sei, drücke ein nordöstlicher Wind Asche in Richtung Irland und schottische Inseln, sagte IAA-Chef Eamon Brennan. Er sei aber optimistisch, dass sich die Wolke bald wieder auflösen werde.

Vor mehr als zwei Wochen war fast der gesamte europäische Luftraum gesperrt, weil der Vulkan am Eyjafjalla-Gletscher auf Island Asche gespuckt hatte. Der Flugverkehr wurde tagelang komplett eingestellt, worauf Hunderttausende Reisende auf der ganzen Welt festsaßen.

In Brüssel kommen am Dienstag die europäischen Verkehrsminister zusammen, um über ein besseres Krisenmanagement im Luftverkehr zu beraten. Bei dem Sondertreffen stehen auch die wirtschaftlichen Folgen des Vulkanausbruchs auf dem Programm. Das tagelange Flugverbot wegen der Aschewolke hat Europas Wirtschaft nach ersten Expertenschätzungen 1,5 bis 2,5 Milliarden Euro Verluste beschert. (dpa)

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