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Rettungskräfte im Einsatz nach dem Flugzeugabsturz in der iranischen Hauptstadt Teheran.

© AFP

Erneut Flugzeugunglück in Iran: Passagierjet stürzt in Teheran in Wohngebiet

Bei einem Flugzeugabsturz in einem Wohngebiet der iranischen Hauptstadt Teheran starben Dutzende Menschen. Offenbar überlebten aber auch Insassen den Crash. Ohnehin gab es Glück im Unglück.

Während des morgendlichen Berufsverkehrs steigt ein gewaltiger Feuerball über Teheran auf, Bewohner des Viertels Asadi sind geschockt: Kurz nach dem Start am Flughafen Mehrabad zerschellt dort ein iranisches Passagierflugzeug, dutzende Leichen liegen an der Absturzstelle verstreut. Bei dem Unglück am Sonntag sterben nach Regierungsangaben 38 Insassen der Maschine von Sepahan Airlines - doch einige scheinen das Inferno überlebt zu haben.

Laut Vize-Verkehrsminister Ahmed Madschidi waren vierzig Passagiere und acht Crew-Mitglieder an Bord der des Flugzeugs. Elf Verletzte wurden in ein Krankenhaus gebracht, ein Opfer erlag seinen schweren Verletzungen, wie die Nachrichtenagentur Isna wenig später unter Berufung auf den Politiker berichtete.

Pilot lenkte Flugzeug vor Absturz noch an Wohnhäusern und Markt vorbei

Ein noch schlimmeres Unglück wurde dabei nur knapp vermieden: Denn die Absturzstelle in Asadi, wo vor allem Militärangehörige mit ihren Familien leben, liegt nicht einmal fünf Kilometer vom Flughafen entfernt in einem Wohngebiet. Offenbar lenkte der Pilot sein Flugzeug gerade noch an umliegenden Wohnhäusern und einem belebten Markt vorbei, bevor es in Bäume und die Betonmauer einer Armeekaserne krachte. Wohl nur aufgrund dieses Umstands konnte die nationale Luftfahrtbehörde vermelden, dass es keine Todesopfer am Boden gegeben habe.

Über der abgesperrten Absturzstelle stieg dichter schwarzer Rauch in den Himmel. Auf dem Heckteil des verkohlten Wracks war das Delfin-Logo der Fluggesellschaft Sepahan Airlines zu erkennen, Bilder des Staatsfernsehens zeigten ein regelrechtes Trümmermeer.

Die Propellermaschine vom Typ Antonow AN-140 war auf dem Weg nach Tabas im Osten des Landes. Ihr Startflughafen Mehrabad in der Nähe von Teherans Stadtzentrum ist der wichtigste Airport für Inlandsflüge. Die meisten internationalen Verbindungen starten auf Teherans weiter westlich gelegenem Imam-Khomeini-Flughafen.

Grund für fehlende Ersatzteile sind auch internationale Sanktionen

Im Iran ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Flugzeugunglücken gekommen. Ein Grund dafür sind wohl veraltete Flugzeuge, mangelhafte Wartung und fehlende Ersatzteile infolge der internationalen Sanktionen gegen das Land. Betroffen sind sowohl die staatlichen als auch die privaten Fluggesellschaften der Islamischen Republik, die wegen ihres umstrittenen Atomprogramms von den USA und der EU mit Wirtschaftssanktionen belegt worden ist.

Beim letzten großen Flugzeugunglück im Iran kamen im Januar 2011 fast 80 Menschen ums Leben. Damals zerschellte eine Passagiermaschine im Norden des Landes. (AFP)

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