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Susanne Klatten

© dpa

Erpressung: Milliardenerbin der Familie Quandt zahlte Millionen

Ein Schweizer erpresste Susanne Klatten, die Erbin der Unternehmerfamilie Quandt, die ihm offenbar mehrere Millionen Euro zahlte. Als der Kriminelle noch einmal eine zweistellige Millionensumme forderte, zeigte sie ihn an.

Die Milliardenerbin der Unternehmerfamilie Quandt, Susanne Klatten, ist nach eigener Darstellung von italienisch-schweizerischen Kriminellen erpresst worden. Ein Sprecher der BMW- und Altana-Großaktionärin sagte der "Bild am Sonntag", Klatten habe bereits im Januar 2008 Strafanzeige wegen Betrugs und Erpressung gestellt. Klatten soll dem Schweizer Helg S. etwa 7,5 Millionen Euro gezahlt haben. Der Mann habe sie über Monate mit kompromittierenden Videos erpresst, berichtet die Onlineausgabe der "Süddeutschen Zeitung".

Klattens Sprecher zufolge entschloss sich die Erbin zur Anzeige, weil sie erkannt habe, dass "die Beziehung zu Herrn S. einen ausschließlich kriminellen Hintergrund hatte". Sein Ziel sei von Anfang an gewesen, sie zu betrügen. Die Erpressungen hätten mit Bildern von gemeinsamen Begegnungen im Herbst 2007 begonnen. "Zunächst forderte der Erpresser ein Darlehen über mehrere Millionen Euro, später versuchte der Täter, eine weit höhere Summe zu erpressen."

Auch Freundinnen von Klatten wurden erpresst

Der Münchner Oberstaatsanwalt Anton Winkler bestätigte ein Ermittlungsverfahren gegen S., der sich seit einigen Monaten in Haft befinde. "Wir geben aber über Inhalte keine Auskünfte", betonte Winkler.  Dem Anschein nach ließ S. seine Zusammenkünfte mit Klatten filmen und drohte damit, das Material der deutschen Presse zu übergeben. Nachdem der Mann zusätzlich eine zweistellige Millionensumme forderte, erstatte Klatten Strafanzeige gegen ihn und seinen italienischen Komplizen Ernano B., den Chef einer Sekte. Neben Klatten sollen auch mehrere ihrer Freundinnen erpresst worden sein.

Von den erpressten Millionen sollen die Täter laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" Wohnungen, Gebäude, Grundstücke und Luxusautos erworben haben. Zwei Millionen Euro hätten Ermittler in einem Zwischenraum unter einem Dach gefunden. Von den kompromittierenden Filmen fehle bislang jeder Spur. (jg/ddp)

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