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Zum Mahl Aguas Frescas. An der Theke bei Chupenga kann man sich einen Burrito zusammenbasteln lassen oder einen Salat.

© chupenga

Berliner Imbisse im Test: Burritos mit besonderem Ausblick

Vorsicht mit der grünen „El Yucateco“, Schärfegrad: Kamikaze. Was man hier unbedingt probieren muss.

Von Julia Prosinger

Hier ließe es sich übersommern. Draußen wütet die Sonne, schwült die Luft, und im hintersten Eck des „Chupenga“ kühlen die „Aguas Frescas“ in großen Bottichen. Einfach einen der weißen Tische direkt daneben beziehen, unter den metallblauen Raumschiff-Dekorationen an der Decke und den futuristisch goldenen Lampen. Für zwei Euro bekommt man ein Glas, das sich beliebig oft nachfüllen lässt.

Zunächst den knallsauren Limettensaft probieren, die Chiasamen darin durch die Schneidezähne spülen. Dann mit hausgemachtem Eistee aus Hibiskusblüten löschen, der schmeckt die gute Art von bitter, dann wieder Limette. Einschenken, austrinken, einschenken.

Man wählt aus Huhn, Rind, Quinoa... - so lange, bis man satt wird

Wer jetzt ausreichend heruntergedimmt ist, kann sich an der Theke einen Burrito zusammenbasteln lassen oder einen Salat. Hübsche Piktogramme erklären das System. Man wählt aus Huhn, Rind, Schwein oder Gemüse, so gar nicht mehligen Bohnen oder Quinoa (das kann ja schmecken!, besonders, wenn es wie hier mit Koriander und Limette gewürzt wird). So lange, bis man glaubt, satt zu werden. Kostet zwischen 5,90 und 7,90 Euro.

Das gegrillte Hähnchenfleisch wird mit Chipotle, geräucherten Jalapenos, mariniert, dazu Sauerrahm bestellen und Guacamole – die ganz ohne die übliche Knoblauchschwemme auskommt – und unbedingt eine der vielen Salsas kosten. Vorsicht nur mit der grünen „El Yucateco“, die auf jedem Tisch steht, die verleidet einem die knusprigen Tacos, Schärfegrad: Kamikaze.

Die Rezepte kommen aus Tel Aviv und Rio, Sydney und San Francisco

Der Burrito wird hier eher zum Ball als zur Walze geknäult, nicht leicht zu verspeisen. Hände mit Aguas Frescas waschen und das nächste Mal direkt den „Naked Burrito“ bestellen, die Innereien kommen im stylischen Emailleteller ohne lästigen Teig drumherum.

Schon 2015 hatten die drei Freunde Frida, Oswaldo und Schlomberta die erste Filiale des „Chupenga“ am Gendarmenmarkt (Mohrenstraße 42) eröffnet – eine der wenigen bezahlbaren Mittagessenadressen in der Gegend. Aus ihren Lieblingsstädten Tel Aviv und Rio, Sydney und San Francisco haben sie Rezepte mitgebracht, um in Berlin die beste mexikanisch-kalifornische Küche anzubieten. Seit diesem Frühjahr kann man das alles auch mit Blick auf Kai Diekmanns Penis genießen – die Terrasse liegt gegenüber vom taz-Haus. Schnell wieder rein. Einschenken, austrinken.

Adresse  Charlottenstraße 4, Kreuzberg

Im Netz chupenga.de

Geöffnet  Mo-Fr 8-20 Uhr

Interessanter Nachbar  Taz Café, Rudi-Dutschke-Str. 23

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