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Sommerrollen mit Hoisin-Erdnusssoße

© Helena Wittlich

Berliner Imbisse im Test: Sommerrollen am Schlesischen Tor

Ins Café Nam Long kommt man wegen der Vorspeise her. An kalten Herbsttagen empfiehlt sich auch eine Pho.

Dieser Dip! So cremig. Wunderbar süßlich, leicht nach Erdnuss schmeckt er. Und hat genau die richtige Schärfe. Schnell die Sommerrolle eintunken. Die perfekte Vorspeise.

Im Schatten des Schlesischen Tors liegt das Nam Long. „Fastfood – Vietnamesische Spezialitäten“ leuchtet es einem von der mit Graffiti vollgesprühten Hauswand entgegen. Während die Menschen beim Pizzaladen an der Ecke Schlange stehen, vor dem Drink & Drunk Shop betrunkene Touristen sitzen, geht es hier beschaulicher zu. Wer hier vorbeikommt, sollte sich Zeit für eine frische Sommerrolle (Nem cuon, 2,90 Euro) nehmen, wahlweise mit Tofu oder Garnelen. Salat und Kräuter sind knackig, die Reisnudeln nicht zu klebrig. Und dazu die cremige Hoisinsoße, der kleine Erdnuss- und Chilistückchen etwas Knuspriges geben.

An kalten Herbsttagen empfiehlt sich eine Pho. Die traditionelle Suppe aus Vietnam kommt schön heiß an den Tisch, der Anis-Geschmack der Brühe versetzt ein bisschen in Weihnachtsstimmung. In der Schüssel tummeln sich dünne Scheiben Rindfleisch, Reisnudeln, Sprossen, Lauchzwiebeln und Koriander (5,90 Euro). Den sollte man mögen, wenn man bei Nam Long essen geht. Er versteckt sich in fast jedem Gericht.

Die Dessertkarte ist was für Bananenliebhaber

Seit 2012 gibt es das Café. Nach dem Umbau vor einem knappen Jahr lässt es sich auch drinnen gut sitzen. Die offene Küche ist verschwunden, so dass der Gast nicht mehr nach Essen stinkt, wenn er das Lokal verlässt. Auf Hockern sitzen die Hungrigen nun an grau gestrichenen Holztischen; gedämpftes Licht, an den Wänden hängen Schwarz-Weiß-Bilder aus Vietnam. Stromleitungen und Industrielampen an den Decken, kombiniert mit einem Regal aus Kupferrohren, verbreiten das Flair von Berliner Industriedesign. An den großen Fenstern lässt sich das Treiben am Schlesischen Tor beobachten. Zwei Männer streiten sich. Drinnen geht es friedlich zu. Kreuzberger Mischung aus Alteingesessenen, hippen Neu-Berlinern und Touristen. Eine Frau geht zur Theke: „Kann ich noch etwas mehr Gemüse für mein Curry bekommen?“ Kann sie.

Die Dessertkarte ist was für Bananenliebhaber – Bananenpudding, Bananenkuchen. Dann doch lieber einen vietnamesichen Kaffee (1,80 Euro), schön stark und süß dank der Kondensmilch. Das reicht dann auch. Denn eigentlich kommt man ja wegen der Vorspeise her.

Adresse  Oppelner Straße 46, Kreuzberg

Im Netz  namlong-cafe.de

Geöffnet  Täglich 12 bis 24 Uhr

Interessanter Nachbar  Buchhandlung Motto Berlin, Skalitzer Str. 68

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