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Der Hyatt Food Truck am Potsdamer Platz

© promo

Berliner Streetfood im Test: Jetzt hat auch das Hyatt einen Food Truck

Tuna Tataki am Potsdamer Platz

Ach ja, der Potsdamer Platz. Was haben wir uns schon über ihn aufgeregt. So eine verschenkte Chance! Da hatte man schon eine Tabula Rasa, einen leeren Platz – und dann stellt man eine solche Allerweltsarchitektur hin, mit den selben Ketten wie überall. Aber Jammern nützt nix, es führt kein Weg drumherum. Auf dem Weg zum Kino im Sony Center oder zur Stabi muss man den Platz, der keiner ist, notgedrungen durchqueren.

Doch was, wenn einen dabei der kleine schnelle Hunger packt? Da sieht’s ähnlich öde aus. Zur Berlinale zog mit dem Streetfood etwas globale Abwechslung ein. Jetzt versucht das Hyatt, das ebenfalls am Potsdamer Platz residiert, ein neues Modell: Drei Wochen lang werden aus dem hauseigenen Truck heraus, der vor allem Catering-Werbe-Mobil ist, Speisen aus den drei Restaurants des Hotels gereicht. Diese Woche ist die Tizian Lounge dran, nächste Woche das auf deutsche Tapas spezialisierte Mesa und vom 10. an, zur Krönung, das Vox mit Wasabi-Caesar-Salat (4,50 Euro) oder Fried-Tuna-Roll (5 Euro). Kostproben zu erschwinglichen Preisen für diejenigen, die sich vielleicht noch nicht in das edle Haus gewagt haben.

Der Standort ist unglücklich gewählt, die Varian-Fry-Straße (eher eine Gasse) gehört zu den wenig frequentierten Verbindungen zwischen Potsdamer Platz Arkaden und Sony Center. Entsprechend ruhig geht es an diesem Mittag trotz herrlichstem Indian-Summer-Wetter zu. Der Truck ist so schwarz wie die mit exotischen Früchten dekorierten Stehtische (die Platten ruhen auf Autoreifen), das Essen delikat: das Tuna Tataki, perfekt rosa gegarte Thunfischstückchen, in Zitronenpfeffer gehüllt, mit Litschi-Gelee auf etwas langweiligem Glasnudelsalat (7 Euro); schön scharf-säuerlich die Thai-Currysuppe (6 Euro) mit Mie-Nudeln, ein paar Stückchen Huhn und als knackige Überraschung: Erdnüsse. Die fischt man mit dem Holzlöffel heraus, der sicher umweltfreundlicher, aber geschmacklich nicht so neutral wie Plastik ist, vom Pappbechergrund. Zum Löschen gibt’s selbst gemachten Eistee, mit Holunderblütenlimonade und frischen Zitrusfrüchten gewürzt. Man könnte auch Wein bestellen.

Zum Sattwerden reichen die Portionen nicht aus, trotz der kleinen Brötchen; die Gerichte haben eher Vorspeisencharakter. Dafür hat man noch Platz für einen Brownie. Der ist, in jeder Beziehung, eine Wucht (2 Euro).

Adresse  Varian-Fry-Straße am Potsdamer Platz.

Geöffnet  Bis zum 14.10. 12 bis 23 Uhr

Interessanter Nachbar  Das Einrichtungsgeschäft Habitat, Potsdamer Straße 7

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