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Burrito-Bombe. Die Rezepte für seine Gerichte hat sich der Neta-Koch Markus Stöckle in Mexiko abgeschaut.

© Moritz Honert

Der mexikanische Imbiss "Neta" im Test: Um glücklich zu sein, braucht man keine Zähne

Kohlenhydrate, Kohlenhydrate und noch mal Kohlenhydrate: Bei Neta kreuzt man Sterne- mit Straßenküche.

Wäre Glück allein eine Frage der Chemie, die Mexikaner wären dank ihrer Küche wohl eins der heitersten Völker der Welt. Nachos, Burritos, Tacos, Reis mit Bohnen: Kohlenhydrate, Kohlenhydrate und noch mal Kohlenhydrate. Die machen bekanntlich happy, beeinflussen sie doch die Produktion des Glückshormons Serotonin.

Einen schönen Überblick, was die mittelamerikanische Straßenküche so an Stimmungsaufhellern anzubieten hat, bekommt man bei Neta. Zwei Filialen gibt es inzwischen, betrieben von Markus Stöckle, der vorher in Sterneküchen wie „Schuhbecks“ in München oder Heston Blumenthals Molekularwerkstatt „The Fat Duck“ am Herd stand. Das merkt man trotz des bodenständigen Ansatzes immer noch. Die Rezepte hat Stöckle sich in Mexiko abgeschaut, interpretiert sie dann aber gerne neu, indem er zum Beispiel seine selbstgemachten Tacos mit Rote-Bete-Saft bunt einfärbt.

Wer will, kann sich seine Quesadillas selbst zusammenbasteln

Bunt ist überhaupt so einiges in der Filiale in Mitte, die Platz für vielleicht ein gutes Dutzend Leute bietet. Eine Wand ist rosa tapeziert, an einer anderen leuchtet ein Stierkopf aus Neonröhren, auf den Holztischen Papierblumen in einer leeren Bierflasche. Hätte etwas von Puppenstube, wäre die Musik nicht so laut, als befände man sich im Proberaum einer Mariachiband.

Die Quesadillas werden mit scharfem Relish und eingelegten Zwiebeln serviert.
Die Quesadillas werden mit scharfem Relish und eingelegten Zwiebeln serviert.

© Moritz Honert

Wer will, kann sich seine Quesadillas und Tacos selbst zusammenbasteln oder auf die Empfehlung des Hauses vertrauen: „Maria José“ zum Beispiel, eine saftige Quesadilla mit Süßkartoffelwürfeln (5,90 Euro). Oder „Cristobal“ (7,90 Euro), drei weiche, glutenfreie Maistacos mit Hühnchen, noch mehr Süßkartoffel und süß-fruchtigen Linsen in Tomatensoße. Zum Runterspülen gibt es mexikanisches Bier (3,50) und selbstgemachte Limonade (2,90). Sprudeln tut jedoch nur Ersteres.

Wer dann immer noch Hunger hat, nimmt „Rudolpho“ (8,50), die schlonzige Burrito-Bombe, gefüllt mit zartestem, niedrigtemperaturgegarten Rind und Guacamole. Zähne, das fällt auf, braucht man für die mexikanische Küche offenbar so wenig wie Besteck.

Ob das alles tatsächlich so gesund ist, wie beworben? Egal. Das interessiert einen im Zustand des seligen Foodkomas, in das einen das Essen versetzt, erst mal überhaupt nicht.

Adressen Weinbergsweg 5, Mitte & Schönhauser Allee 44, Prenzlauer Berg

Im Netz  neta.de

Geöffnet  So-Do: 12-22, Fr-Sa: 12-23 Uhr

Interessanter Nachbar Das Kochbuchantiquariat Bibliotheca Culinaria in der Zehdenicker Straße 16.

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