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Spitzenköche verraten ihre Tricks: Mallorquinische Paprikasuppe

Paprika Mallorca-Art, die habe ich neulich erfunden, als ich dort für ein Fest gekocht habe – aus den ganzen Resten habe ich dann was Neues gemacht. Vor allem rote Paprika waren übrig.

Paprika Mallorca-Art, die habe ich neulich erfunden, als ich dort für ein Fest gekocht habe – aus den ganzen Resten habe ich dann was Neues gemacht. Vor allem rote Paprika waren übrig. Für vier Personen braucht man zwei Stück, die werden grob gewürfelt, so wie sie sind, mit Schale; dazu kommen eine Fenchel, vier mittelgroße Möhren, außerdem hatte ich so junge Zwiebeln, sechs Stück – das waren keine Frühlingszwiebeln, aber ganz junge, da ist noch Grün dran, die sind unheimlich schnell gar, und acht breite Bohnen. Das ganze Gemüse wird grob geschnitten und in einem großen Topf in einer Mischung aus Olivenöl und Butter oder nur Olivenöl angeschwitzt. Wenn man irgendwas nicht kriegt, wirft man einfach ein anderes Gemüse in den Topf, die Hauptsache ist die Paprika.

Wenn ich eine schöne Wurst habe – am besten natürlich Chorizo, aber eine weiche, nicht die harte – gebe ich noch rund 200 Gramm ohne Haut, in grobe Scheiben geschnitten, mit in den Topf zum Rösten, da kriegt man noch mal mehr Farbe und Geschmack. Salzen muss man auf jeden Fall, und nach drei, vier Minuten kommen noch zwei Kaffeelöffel edelsüßer Paprika dazu, der wird kurz mit angeröstet, und anschließend wird das Ganze mit einem Liter Wasser aufgegossen. Das wird einmal aufgekocht, dann kommen acht junge Kartöffelchen rein, mit Schale, sauber gewaschen und in Viertel geschnitten – das kann ruhig grob sein, wie beim Kartoffelgulasch. Durch die Zwiebel und die Kartoffel bekommt der Eintopf eine schöne Bindung. Zum Schluss habe ich noch scharfen Paprika reingetan. Auf Mallorca habe ich auch so eine super Pfeffermischung gefunden, Wahnsinn, was das für ein Geschmack war!

Wenn man die Suppe eine Viertelstunde kocht, ist alles weich. Am besten lässt man sie jetzt erst mal stehen. Mittags gekocht und abends oder am nächsten Tag aufgewärmt, schmeckt sie noch viel besser. Zum Servieren kommt noch Tomate rein, als Einlage. Vier, fünf Kirschtomaten pro Person, die sind ja klein, auf Mallorca hatte ich ganz tolle, die habe ich halbiert und in der Pfanne ein bisschen angebraten – man kann sie aber auch ganz lassen. Als die Suppe fertig war, habe ich die Tomatenstücke einfach reingeschmissen und noch mal mit aufgewärmt. Ein Riesenbund glatte Petersilie habe ich noch grob gehackt (mit den Stengeln) – und dann vor dem Servieren alles rein damit.

Ich hab mich gewundert, dass man aus Resten so was Gutes kochen kann.

Kurt Jäger ist Chefkoch im Hotel Haferland auf dem Darß.

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