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Panorama: Europa gibt Landeerlaubnis

Der Shuttle findet im Notfall auch in Frankreich und sogar in Deutschland Flugplätze

USRaumfähren könnten auch in Europa landen – allerdings nur im Notfall. Frankreich hat erst im Juni einen Vertrag mit der Nasa unterzeichnet, der eine Notlandung auf der fünf Kilometer langen Piste in Istres in der Provence erlaubt. Beim Start stationiert die Nasa dort dann auch ein Notfall-Team samt Ausrüstung.

Setzen beim Start zum Beispiel die Triebwerke der Raumfähre aus, wenn die Raumfähre bereits zu weit geflogen ist, um nach Florida umzukehren, reicht der Schwung noch allemal, um über den Atlantik bis nach Europa zu gleiten. Eine Notwasserung wäre daher extrem unwahrscheinlich. Allerdings kann die Raumfähre mit ausgefallenen Triebwerken nur noch eingeschränkt Manövrieren. Für eine Notlandung kommen also nur Pisten in Frage, die sozusagen auf dem Weg liegen. Neben Istres in der Provence hat die Nasa daher drei weitere Pisten für eine Notlandung der Raumfähre vorbereitet. In Spanien könnten die Astronauten zum Beispiel Moron oder Saragossa im Norden des Landes ansteuern. Wenn während einer elf Sekunden langen bestimmten Zeitspanne beim Start etwas schief gehen sollte, käme auch der Verkehrsflughafen Köln-Bonn für eine Notlandung in Frage, berichtet Raumfähren-Experte Friedhelm Claasen von der DLR.

Voraussetzung für eine Notlandung ist übrigens nicht nur eine mit mindestens vier Kilometern ausreichend lange Piste für die Landung der Raumfähre. Anschließend soll ja ein Spezial-Jumbojet die Raumfähre huckepack nehmen und nach Florida zurückfliegen. Mit einer Raumfähre auf dem Rücken aber verhält sich der Jet eher wie ein Bleiklotz als wie ein Verkehrsflugzeug und benötigt daher eine besonders lange Start- und Landepiste. Die sind auf der Flugroute der Raumfähre aber nicht gerade dicht gesät. Deshalb hat die Nasa jetzt auch auf den Vertrag mit Frankreich gedrängt. Die Landepiste in Istres zählt mit fünf Kilometern zu den längsten in Europa.

Dort beobachten Nasa-Experten dann vor einem Raumfährenstart das Wetter, halten Navigationssysteme bereit, mit deren Hilfe die Astronauten sicher landen könnten. Sogar ein Such- und Rettungsteam ist dort stationiert, das Raumfähre und Astronauten aufspüren soll, wenn sie die Fünf-Kilometer-Piste verfehlen sollten. Fallen die Triebwerke in einer späteren Phase des Starts aus, würde die Raumfähre nicht notlanden, sondern einfach eine niedrigere Umlaufbahn als geplant ansteuern.

Dort könnte man dann vielleicht sogar einen Teil der Mission durchführen und würde später in Amerika landen. Auch für eine normale Landung nach einer Weltraummission hat die Nasa bisher nur drei amerikanische Pisten vorbereitet. Ein Abholen der Raumfähren in Europa wäre einfach zu aufwändig. RHK

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