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Tellier

© AFP

Eurovision Song Contest: Grand Prix-Beitrag auf Englisch: Frankreich unter Schock

Schon seit Jahren ist es üblich, dass Lieder beim Eurovision Song Contest auf Englisch vorgetragen werden. Doch wenn Sébastien Tellier beim Grand Prix in Serbien seinen Song "Divine" nicht in der Landessprache vorträgt, ist das für viele Franzosen ein Tabubruch.

Frankreich nimmt erstmals mit einem Beitrag auf Englisch am Eurovision Song Contest teil, was im Land für einige Aufregung sorgt. Dennoch müssten die Franzosen bei dem europäischen Gesangswettbewerb im Mai "voll und ganz" hinter ihrem Landsmann Sébastien Tellier stehen, sagte Kulturministerin Christine Albanel. Auch sie finde es "schade", dass der 33-Jährige sein Land nicht mit einem französischen Stück vertrete. Zwei französische Abgeordnete hatten sich darüber beschwert, dass Tellier sein Elektrostück "Divine" auf Englisch interpretiert.

Diskussion "ein bisschen überholt"

Für viele Franzosen sei dies schockierend, erklärte der konservative Lokalpolitiker François-Michel Gonnot. Sie verstünden nicht, "dass Frankreich darauf verzichtet, seine Sprache vor hunderten Millionen Fernsehzuschauern in aller Welt zu verteidigen". Telliers Produzent, Stéphane Elfassi, fand die Diskussion unzeitgemäß. "Im Jahr 2008 ist es ein bisschen überholt, so zu tun, als ob die französische Kultur sich auf ein dreiminütiges französisches Stück bei der Eurovision beschränke", erklärte er. Im Übrigen würden von 40 Ländern "mindestens 25 ein englisches Lied" singen.

Der "Eurovision Song Contest" ist auch als "Grand Prix" bekannt, wie er früher offiziell hieß. Für Deutschland nehmen dieses Jahr bei der Veranstaltung in Serbien die No Angels teil - mit dem englischen Titel "Disappear". (küs/AFP)

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