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Panorama: Evolutionsbiologen erklären den Vorteil von Sex

Rein wissenschaftlich existiert bislang keine schlüssige Erklärung dafür, warum es Männer gibt, oder warum die Natur der geschlechtlichen Vermehrung verfallen ist. Denn Organismen, die sich durchungeschlechtliche Teilung fortpflanzen, also viele Pflanzen und zahlreiche niedere Tiere, haben eine wesentlich höhere und fehlerfreiere Reproduktionsquote.

Rein wissenschaftlich existiert bislang keine schlüssige Erklärung dafür, warum es Männer gibt, oder warum die Natur der geschlechtlichen Vermehrung verfallen ist. Denn Organismen, die sich durchungeschlechtliche Teilung fortpflanzen, also viele Pflanzen und zahlreiche niedere Tiere, haben eine wesentlich höhere und fehlerfreiere Reproduktionsquote. Sind dadurch also im Vorteil. Einem Team aus drei männlichen Evolutionsbiologen von der Universität in Southampton ist es nun gelungen, das scheinbare Paradoxon zu erhellen.

Klar war bislang nur, dass eine ungeschlechtliche Spezies im selben Zeitraum doppelt so schnell wachsen kann wie eine geschlechtliche und daher im Kampf ums Dasein im Vorteil sein sollte. Die bisherigen Studien besagten, dass der Aufwand der sexuellen Fortpflanzung langfristig mit der größeren genetischen Variationsbreite wettgemacht wird. Warum die Männchen aber in der Praxis ohne unmittelbaren Nutzen mitgeschleppt werden, blieb offen. Dieses in der Wissenschaft als "doppelter Aufwand für Männchen" bekannte Phänomen scheint sich nach den Ergebnissen der Wissenschaftler nicht mehr halten zu lassen.

Die britischen Forscher ersannen ein Modell, in dem sie zwei Arten, eine sexuelle und eine asexuelle, um Lebensraum und Beute konkurrieren ließen. Demnach breitet sich die asexuelle Art rascher aus als die sexuelle und besetzt ein größeres Territorium. Die Nachkommen der asexuellen Art sind sich aber zu ähnlich. Sie entwickeln daher auch gegenseitige Rivalitäten und behindern sich bei der Ausbreitung. Dieser Faktor wird dann wichtig, wenn die Fortpflanzungsquote der sexuellen Spezies einen bestimmten Schwellenwert erreicht hat. Ist dieser Schwellenwert überschritten, wirkt sich der Aufwand für die Männchen nicht mehr so stark aus. Es entsteht ein länger andauerndes Gleichgewicht zwischen beiden Arten, das der sexuellen Art genügend Zeit lässt, ihren Vorteil auszuspielen.

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