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Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher verlässt die Klink.

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Update

Ex-Formel-1-Weltmeister: Michael Schumacher kommt nach Hause

Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat nach Angaben seines Managements die Klinik verlassen. Aber es liege noch ein langer harter Weg vor ihm.

Von Katrin Schulze

Michael Schumacher ist wieder zu Hause. Der siebenfache Formel-1-Weltmeister wird im Kreise seiner Familie nun seinen Kampf zurück ins Leben fortsetzen. „Er hat in den vergangenen Wochen und Monaten der Schwere seiner Verletzung entsprechend Fortschritte gemacht“, teilte seine Managerin Sabine Kehm in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Viel mehr zu seinem Gesundheitszustand wollte sie nicht sagen.

Schumacher hatte sich Ende des vergangenen Jahres in den französischen Alpen ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen, nachdem er beim Skifahren mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt war. Er erlitt unter anderem eine Blutung zwischen Gehirn und Schädeldecke und musste mehrfach operiert werden. Schuld an dem Unfall war den Ermittlungen zufolge niemand. Zwar hatte sich Schumacher von der markierten Piste entfernt, doch er trug einen Helm und war recht langsam unterwegs, zudem galt er als äußerst guter Skifahrer. Vieles spricht also dafür, dass es sich um eine tragische Verkettung unglücklichster Umstände handelte, so wie Managerin Kehm bereits zwei Tage nach dem Sturz gemutmaßt hatte.

Wochenlang war nicht klar, ob er den Unfall überleben und, wenn, in welchem Zustand er sich danach befinden würde. Statistiken von Medizinern zufolge enden die Hälfte aller schweren Schädel-Hirn-Traumata tödlich, weitere 15 Prozent der Betroffenen können danach nicht mehr eigenständig handeln oder sind vom Hals abwärts gelähmt.

Wie es Michael Schumacher genau ergangen ist und in welcher körperlichen Verfassung er sich jetzt befindet, ist nicht ganz klar – so ist es auch gewollt. Seine Familie und das Management waren nach dem ersten öffentlichen Rummel in Frankreich darauf bedacht, die Privatsphäre des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters zu schützen und gaben trotz des immensen Interesses nur wenige Informationen an die Öffentlichkeit.

An dieser Strategie der Zurückhaltung möchte die Familie des 45-Jährigen auch festhalten. So bat Kehm „auch weiterhin darum, die Privatsphäre der Familie Schumacher zu respektieren und von Spekulationen über den Gesundheitszustand abzusehen“.

Wie wird es weitergehen?

Ende Januar wurde bekannt, dass die Aufwachphase eingeleitet wurde, die nächste offizielle Nachricht gab es dann erst wieder Anfang April. Schumacher zeige „Momente des Bewusstseins und des Erwachens“, hieß es. Zuvor musste er in der Klinik von Grenoble, wo er nach dem Unfall behandelt wurde, wegen der schweren Verletzung in ein künstliches Koma versetzt werden. Seine lange Phase der Rehabilitation setzte er schließlich im Juni in Lausanne fort, ganz in der Nähe des luxuriösen Anwesens der Schumachers, wohin er nun wieder zurückgekehrt ist.

Das Universitätsspital CHUV in Lausanne gilt als eines der führenden Krankenhäuser in der Schweiz. Aus dem Umfeld des CHUV war zu hören, dass der frühere Rennfahrer in seiner Wahlheimat am Genfer See keinen besseren Ort für seine Genesung hätte finden können. Die Familie Schumacher und seine Managerin fanden nach der Entlassung dann auch lobende Worte für die Mediziner und Pfleger: „Beim gesamten Team des CHUV Lausanne möchten wir uns für die intensive und kompetente Arbeit herzlich bedanken.“

Wie die Reha nun zu Hause genau fortgesetzt werden soll, ist nicht bekannt. Klar ist lediglich, dass es für Schumacher nicht einfach wird. Schon im Juni bestätigte sein Umfeld, dass die Reha sich über einen langen Zeitraum erstrecken würde. Nun sagte Managerin Kehm, dass noch ein langer und harter Weg vor Schumacher liege, was nicht ungewöhnlich ist. Carsten Sanft, der als Intensivmediziner am Unfallkrankenhaus Berlin arbeitet, sagt: „Je länger ein Bewusstseinsverlust infolge eines Unfalls dauert, umso schwerer sind in der Regel die Schädigungen.“ Umso härter muss Michael Schumacher kämpfen. Auf seinem Weg zurück.

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