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Explosion in Bayern: Attentat auf Deutsch-Türken?

Ein 67 Jahre alter Münchner hat sich nach Erkenntnissen der Polizei bei einem fehl geschlagenen Attentat auf einen Deutsch-Türken in Barbing bei Regensburg selbst in die Luft gesprengt. Ein ausländerfeindliches Motiv wird geprüft.

München/Barbing (12.08.2005, 15:20 Uhr) - Die Hintergründe der Tat in dem Ort vor den Toren Regensburgs seien noch unklar, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts am Freitag in München. Bei groß angelegten Suchaktionen in Barbing und München stellte die Polizei vier weitere Sprengsätze sicher. Mehr als tausend Menschen wurden an beiden Orten aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht. Einen Terroranschlag schloss das Landeskriminalamt (LKA) aus. Die Identität des Mannes war noch nicht zweifelsfrei geklärt.

Der 67-Jährige wollte mit den Bomben offenbar das Haus eines 66 Jahre alten Deutschen türkischer Herkunft treffen. Das Motiv war zunächst rätselhaft. «Wir haben noch nichts», sagte ein LKA-Sprecher in München. Auf der Terrasse des Barbinger Hauses fand die Polizei zwei Bomben. Nach den Ermittlungen sprengte sich der Mann versehentlich in die Luft, als er eine Bombe am Auto seines vorgesehenen Opfers anbringen wollte. Das Anwesen in der Oberpfälzer Ortschaft wurde in einem Umkreis von tausend Metern abgesperrt.

In München räumte das LKA das Wohnhaus des Täters und fünf benachbarte Anwesen. Im Hof des Wohnhauses fand die Polizei in einer Garage zwei Rohrbomben und weiteres verdächtiges Material. Zunächst war sogar von sieben geräumten Häusern berichtet worden. Die Suche nach Sprengstoff und weiteren Beweisstücken war in Barbing und München am frühen Nachmittag noch nicht abgeschlossen. (tso)

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