zum Hauptinhalt

Explosion: Schweres Grubenunglück in China

Bei einer Gasexplosion in einer Kohlegrube im Norden Chinas sind mindestens 70 Bergleute ums Leben gekommen. Noch immer sind mehr als 20 Kumpel unter Tage eingeschlossen.

Die schwere Gasexplosion, deren Ursache zunächst nicht ermittelt werden konnte, ereignete sich in der Ruizhiyuan-Mine in der chinesischen Provinz Shanxi. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, 26 Bergleute seien weiter unter Tage eingeschlossen. Nach einem Bericht des staatlichen Hörfunks wurden führende Mitarbeiter des Bergwerks festgenommen. Die Explosion gehe auf "Überproduktion" zurück.

Die Leichname von 70 Arbeitern seien geborgen worden, 26 säßen weiter unter Tage fest, meldete Xinhua. Die Sprecherin der Behörde für Bergwerkssicherheit, An Yuanjie, hatte zuvor mitgeteilt, zum Zeitpunkt der Explosion hätten sich 95 Arbeiter im Schacht aufgehalten. "Nach dem Unfall schickte das Bergwerk eine Rettungsmannschaft nach unten, aber kurz darauf waren auch sie eingeschlossen", sagte An.

Fast 20.000 Todesfällen jedes Jahr

Die chinesischen Bergwerke gelten als die gefährlichsten der Welt. Allein im vergangenen Jahr kamen nach amtlichen Angaben 4700 Bergleute bei Unfällen ums Leben. Unabhängige Arbeiterorganisationen sprechen von fast 20.000 Todesfällen jedes Jahr. Im energiehungrigen China werden demnach Sicherheitsvorschriften oft einer größeren Produktion geopfert.

Die Bergwerksbehörde teilte am Donnerstag mit, sie habe Ermittlungen zu dem Unglück angeordnet. Die Polizei müsse umgehend hinzugezogen werden, der Chef des Bergwerks und andere führende Mitarbeiter müssten in Haft genommen, die Mine versiegelt und die Konten der Firma eingefroren werden, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Der Hörfunk meldete, zahlreiche Verantwortliche seien bereits in Haft. (küs/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false