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Panorama: Expo 2000: Gastronomen droht Stromabschaltung - Rechnungen nicht bezahlt

Wegen der Besucherflaute droht nun einigen Restaurants auf der Expo das Aus. "Wir haben an zehn Kunden Mahnungen verschickt", sagte Michael Bosse-Arbogast, Expo-Beauftragter der Stadtwerke Hannover, am Dienstag.

Wegen der Besucherflaute droht nun einigen Restaurants auf der Expo das Aus. "Wir haben an zehn Kunden Mahnungen verschickt", sagte Michael Bosse-Arbogast, Expo-Beauftragter der Stadtwerke Hannover, am Dienstag. Sollten die Gastwirte ihre Rechnungen in den nächsten Tagen nicht bezahlen, werde ihnen der Strom abgeschaltet. Die Expo-Gesellschaft erklärte, sie werde trotz der falschen Besucherschätzungen an ihren Gebühren für die Gastronomen festhalten.

Die niedersächsischen Grünen forderten ein direktes Eingreifen von Bund und Land in die geschäftliche Verantwortung. "Die Politiker müssen den beginnenden inneren Zusammenbruch der Expo verhindern", sagte Grünen-Sprecher Enno Hagenah.

"Wir möchten nach wie vor, dass die Expo eine schöne Veranstaltung bleibt und viele Expo-Besucher kommen", sagte Bosse-Arbogast. Daher werde mit allen Kunden gesprochen, die ihre Zahlungsfrist überschritten haben. "Oft sind es auch Verständigungsprobleme, und die Sache lässt sich leicht regeln." Werden die Mahnungen jedoch auch nach 14 Tagen nicht bezahlt, "bleibt uns keine andere Wahl, und wir müssen den Strom abschalten." Das sei bei einigen Betrieben in den nächsten Tagen der Fall. Christiane Mehl vom Ordnungsamt der Stadt Hannover bestätigte, dass 26 Konzessionäre sich weigerten, ihre Schankgebühren zu bezahlen. "Insgesamt sind 44 Betriebe betroffen", sagte die Abteilungsleiterin. Die Gebühren richten sich nach der Pachthöhe, die die Betriebe an die Expo-Gesellschaft zahlen müssen und reichen von 200 bis 10 000 Mark. "Viele Betriebe schreiben uns, dass ihre Einnahmen wegen der geringen Besucherzahlen weit hinter den Erwartungen zurückbleiben", sagte Mehl. Trotzdem müsse die Behörde auf die Zahlung der Gebühren bestehen.

Die Expo-Gesellschaft will trotz der schwachen Besucherzahlen an ihren Konzessionsabgaben festhalten, die bei großen Betrieben teilweise bei über einer Million Mark liegen. "Wir sollten das Thema nicht überdramatisieren", sagte der Leiter Betrieb und Sicherheit, Bodo Steglich. Die Weltausstellung sei wie eine Stadt für sich, und "wenn dann ein Kiosk schließen muss, ist das eine individuelle Sache, die wir regeln müssen." Er räumte jedoch ein, dass die Fixkosten für die Betriebe auf der Expo relativ hoch seien. "Zu der Sockelmiete kommt eine Umsatzabgabe von sechs bis fünfzehn Prozent." Über Preisnachlässe werde nicht nachgedacht.

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