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Panorama: Expo 2000: Tod nach Unfall im Deutschen Pavillon - Sicherheitsseil war noch nicht installiert

Fünf Tage nach seinem schweren Unfall im deutschen Expo-Pavillon ist ein 41-jähriger Mann aus Hamburg am Wochennde gestorben. Die bei dem Sturz in fünf Meter Tiefe erlittenen Kopfverletzungen seien zu schwer gewesen, teilte die Polizei in Hannover mit.

Fünf Tage nach seinem schweren Unfall im deutschen Expo-Pavillon ist ein 41-jähriger Mann aus Hamburg am Wochennde gestorben. Die bei dem Sturz in fünf Meter Tiefe erlittenen Kopfverletzungen seien zu schwer gewesen, teilte die Polizei in Hannover mit. Der Mann hatte sich im Kinosaal nach Zeugenaussagen auf das Geländer einer der durch den Raum führenden Brücken gesetzt und dann offenbar das Gleichgewicht verloren. Er stürzte in die Tiefe und schlug mit dem Kopf auf den Boden auf. Die Polizei stellte inzwischen ihre Ermittlungen ein, da es sich um einen Unglücksfall handele. Es war der zweite Unfall im Deutschen Pavillon. Bereits einige Tage zuvor war ein 16 Jahre alter Schüler von einer der Brücken gefallen und hatte sich Knochenbrüche zugezogen. Daraufhin hatten die Pavillon-Verwaltung Stahlseile als zusätzliche Sicherung bestellt. Sie waren aber noch nicht installiert, als der Mann aus Hamburg verunglückte.

Das verbilligte Abendticket entwickelt sich mehr und mehr zum Publikumsrenner: Am Freitag und Sonnabend kamen nach 19 Uhr zusammen rund 120 000 Menschen mit der Zehn-Mark-Karte auf das Expo-Gelände. Der Sonnabend seit mit 115 000 Gesamtbesuchern der bislang beste Wochenendtag der Weltausstellung. Das Sonderangebot soll am 2. Juli auslaufen. Dann kostet die Abendkarte wieder 24 Mark.

Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck, hat persönliche Konsequenzen der Expo-Chefin Birgit Breuel gefordert. Struck sagte der "Bild am Sonntag": "Frau Breuel sollte jetzt überlegen, welche Fehler sie gemacht hat und daraus selbst Konsequenzen auch für ihre Bezüge ziehen."

Kritik an den Inhalten der Expo äußerte Graf Lambsdorff in der "Welt". Das Expo-Motto "Mensch- Natur-Technik" sei ein Kompromissthema, "unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann. Und genauso sehen die Pavillons auch aus." Breuel reagierte mit den Worten: "Wer behauptet, die Weltausstellung komme bei den Besuchern nicht an, kann unmöglich schon hier gewesen sein, sonst hätte er sich von der Begeisterung anstecken lassen."

Bei einem Streit mit vier Besuchern ist ein Expo-Ordner am Sonnabend durch eine Messerattacke verletzt worden. Der 28-Jährige hatte die vier Unbekannten davon abhalten wollen, sich in der Warteschlange vor dem Nationenpavillon der Vereinigten Arabischen Emirate vorzudrängeln. Daraufhin sei es zum Streit gekommen. Einer der Männer schlug dem Ordner mit der Faust ins Gesicht und brach ihm dabei das Nasenbein. Ein zweiter zog ein Messer und rammte es dem Mann von hinten ins Bein. Die Angreifer flüchteten unerkannt. Das Opfer kam ins Krankenhaus.

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