zum Hauptinhalt

Fahndungserfolg: Grund für Holzklotz-Wurf war "allgemeiner Frust"

Kurz nach der tödlichen Holzklotz-Attacke von der Autobahnbrücke auf eine Mutter liefert Nicolai H. der Polizei noch erste Hinweise, dann aber verstrickt er sich in Widersprüche. Nun steht er als Täter fest.

Der tödliche Holzklotzwurf von einer Autobahnbrücke bei Oldenburg vor zwei Monaten ist aufgeklärt. Die Polizei hat einen 30-jährigen Tatverdächtigen verhaftet, wie die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Mittwoch mitteilte. Das Amtsgericht Oldenburg erließ gegen den Drogenabhängigen bereits am Dienstag Haftbefehl wegen Mordes und vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.  Nicolai H. hat die Tat gestanden. Der Tatort liegt fünf Kilometer vom Wohnort des Mannes entfernt.

Laut Staatsanwaltschaft hat sich H. der Polizei bereits unmittelbar nach der Tat als Zeuge gestellt und angegeben, er habe einen Holzklotz bei einer Fahrt zu einem Dealer über die Brücke weggeräumt. "Wir hatten von Anfang an den Verdacht, dass er mit der Tat zu tun haben könnte", sagte Soko-Leiter Gerke.

Bei weiteren Vernehmungen habe er sich in Widersprüche verwickelt. Der Mann sei seit zehn Jahren "hartdrogenabhängig". Dass er auf dem Weg zu seinem Dealer vom Rad steige, um die Fahrbahn zu räumen, "das ist wenig wahrscheinlich". Außerdem hätten Zeugen dort vorher "keinen Holzklotz gesehen".

Weitere Holzklötze auf dem Grundstück des Mannes

Auf dem Grundstück des Mannes habe die Polizei weitere Holzklötze entdeckt. Bei einer Untersuchung des Klotzes sei Sand festgestellt worden, der laut einem Gutachten des Landeskriminalamtes vom Grundstück des Tatverdächtigen stammt.

Der 30-jährige H. habe daraufhin die Tat gestanden. Als Grund gab er "allgemeinen Frust" an. Ihm wird nun Mord und vorsätzlicher gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Der Verdächtige habe geäußert, dass ihm die Tat Leid tue. Zu den Vorstrafen sagte Soko-Leiter Gerke, der Mann habe einmal in Haft gesessen, für rund eineinhalb Jahre. Er sei häufiger wegen leichterer Eigentumsdelikte mit der Polizei in Konflikt geraten, es handelte sich dabei meist um "einfache Diebstähle".

Nicolai H. soll am Ostersonntag einen sechs Kilogramm schweren Holzklotz von einer Autobahnbrücke auf die A 29 geworfen haben. Das Geschoss durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos und tötete die 33-jährige Beifahrerin. (mpr/AFP/ddp/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false