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Jan Fedder

© dpa

Fall für die Justiz: Verkauf von Gefängnistüren gestoppt

Aus dem "Santa Fu"-Gefängnis in Hamburg sollten wegen einer Modernisierung über 100 Jahre alte Zellentüren verkauft werden. Nach heftiger Kritik wird diese Aktion nun gestoppt. Denn die Haftanstalt war ehemals ein Gestapo-Gefängnis.

Hamburgs Justizsenator Till Steffen (GAL) hat den Verkauf von Zellentüren aus dem Gefängnis Fuhlsbüttel gestoppt. Zuvor war Kritik aufgekommen, weil "Santa Fu" von den Nazis als Gestapo-Gefängnis und als Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme genutzt worden war. "Das Gedenken an die Opfer im Nationalsozialismus darf nicht beschädigt werden", teilte Steffen am Samstag mit. Die öffentliche Diskussion habe gezeigt, dass diese Gefahr bestehe.

"Die Justizbehörde wird den Käufern ermöglichen, schon abgeschlossene Verträge rückgängig zu machen", sagte Steffen. Die Haftanstalt hatte insgesamt 50 der mehr als 100 Jahre alten Zellentüren, die nach einer Modernisierung nicht mehr gebraucht wurden, zum Verkauf angeboten. Eine davon hatte bereits der Schauspieler Jan Fedder ("Großstadtrevier") für 397 Euro erworben. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Türen sollte an die Opferhilfe Weißer Ring gehen.

Der "Hamburger Morgenpost" sagte Fedder, er unterstütze die Opferschutzorganisation Weißer Ring. "Das ist auch der Grund, weshalb ich mir die Tür gekauft habe. Von der KZ-Sache wusste ich nichts." Sollte sich herausstellen, dass Unschuldige hinter der Tür saßen, wolle er sie wieder zurückgeben. (sgo/dpa)

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