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Tatort Heilbronn. Hier wurde vor vier Jahren die Polizistin erschossen. Foto: dpa

© dpa

Fall Heilbronn: Waffen, zwei Leichen und das explodierte Haus

Ein unheimlicher Fund stellt eine Beziehung zu mehreren mysteriösen Verbrechen her.

Viereinhalb Jahre nach dem Mord an einer Polizistin im baden-württembergischen Heilbronn hat die Polizei die geraubten Dienstpistolen in Thüringen gefunden. Die Waffen der im April 2007 erschossenen Polizistin und ihres damals schwer verletzten Kollegen seien in einem niedergebrannten Wohnmobil bei Eisenach in Thüringen sichergestellt worden, in dem zwei tote Männer lagen, teilte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Montag mit. Der Fund steht offenbar im Zusammenhang mit einem Banküberfall in Eisenach und einem explodierten Haus im sächsischen Zwickau in der vergangenen Woche.

Zwei bewaffnete Männer hatten am Freitagvormittag in Eisenach eine Sparkasse überfallen und einen Angestellten verletzt. Gegen Mittag entdeckte die Polizei in Stregda bei Eisenach zwei Leichen in einem Wohnmobil. Zuvor soll es zwei laute Knallgeräusche gegeben haben. Ob sich die 34 und 38 Jahre alten Männer erschossen haben, ist noch unklar. Am Freitagnachmittag explodierte dann in Zwickau aus ungeklärter Ursache ein Haus, dessen drei Bewohner vermisst wurden.

Am Montag wurden die Toten im Wohnwagen als die Bewohner des Hauses identifiziert. Außerdem stellte sich heraus, dass noch eine 36 Jahre alten Frau das Haus mit nutzte. Die Frau habe die Wohnung kurz vor der Explosion verlassen, teilte die Polizei mit. Nach ihr werde gefahndet.

Die Gothaer Polizei stellte bei ihren anschließenden Ermittlungen im Wohnmobil die zwei Polizeipistolen sicher. Der Waffenfund wurde laut LKA der Heilbronner Soko Parkplatz umgehend mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn und das LKA ermitteln derzeit in enger Kooperation mit der Thüringer Polizei zu möglichen Zusammenhängen mit dem Polizistenmord. Die 22-jährige Polizistin, die aus Thüringen stammt, war am 25. April 2007 auf der Heilbronner Theresienwiese mit einem Schuss in den Kopf getötet worden. Ihr 25-jähriger Kollege wurde durch Schüsse lebensgefährlich verletzt und kann sich bis heute an die Tat nicht erinnern. Augenzeugen der Tat wurden nie ermittelt, obwohl das Gelände in der Regel belebt ist. Lediglich der Tatzeitpunkt gegen 14 Uhr gilt als sicher.

Lange hatten die Ermittler ihre Hoffnung auf die am Dienstfahrzeug der Polizisten festgestellte DNA-Spur gesetzt und unter Einbeziehung der Öffentlichkeit eine „Unbekannte weibliche Person“ gejagt. Die vermeintliche Schwerstkriminelle und Serientäterin, deren DNA an 40 Tatorten im In- und Ausland sichergestellt worden war, entpuppte sich letztlich als unbescholtene Verpackerin. Ihr genetischer Code befand sich auf verunreinigten Wattestäbchen, die die Polizei bei der Spurensuche einsetzte. (dapd/dpa)

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