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Fall Maddie: Blutspuren nicht eindeutig von Madeleine

Die DNA-Spuren, welche die Polizei im Mietwagen der Eltern gefunden hatte, konnten nun doch nicht zu hundert Prozent Madeleine zugeordnet werden. Der Kripochef hat die Vorwürfe gegen die Eltern relativiert.

Nach tagelangem Schweigen hat sich die portugiesische Polizei im Fall Madeleine zu Wort gemeldet und eine möglicherweise entscheidende Information preisgegeben: Bei den Blut- und DNA-Spuren, die in der Ferienwohnung von Madeleines Eltern Kate und Gerry McCann an der Algarve und in einem Mietwagen gefunden wurden, sei bisher keineswegs sicher, dass sie von dem verschwundenen Mädchen stammen.

Damit trat Portugals Kripochef Alipio Ribeiro erstmals Spekulationen in portugiesischen und britischen Medien entgegen, wonach sichergestellte Genspuren eindeutig Madeleine zugeordnet wurden und somit auf eine Verwicklung der Eltern hindeuten könnten. „In keiner der vorliegenden Analysen kann man mit Sicherheit sagen, ob das Blut von der Person A oder B stammt.“ Von daher sei es auch „spekulativ“ zu behaupten, dass die McCanns in ihrem Leihwagen die Leiche beseitigt hätten. Experten hatten zudem darauf hingewiesen, dass die DNA-Spur im Wagen auch schon von Kleidungsstücken Madeleines stammen könne, die von den Eltern im Auto transportiert wurden.

Auf welche Indizien sich der Verdacht gegen Madeleines Eltern, die von der Kripo vergangene Woche nach stundenlangem Verhör zu „Verdächtigen“ erklärt worden waren, dann gründet, verriet der Ermittlungschef nicht. Der Rechtsanwalt der McCanns hatte gesagt, dass die Eltern im Verhör mit der Hypothese konfrontiert worden seien, dass sie ihre dreijährige Tochter am 3. Mai im Hotel-Appartement in Praia da Luz versehentlich getötet und den Leichnam dann versteckt hätten. Eine portugiesische Zeitung berichtete derweil, dass die Ermittler nun nur noch von einem „Unglücksfall“ ausgingen. (ze)

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