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Panorama: Fall Maddie: Richter prüft Anklage

Spekulationen um Beweise gegen die Eltern

Lissabon/London - Der Fall Madeleine ist an einen Untersuchungsrichter weitergegeben worden. Dieser soll nun unter anderem entscheiden, ob das Beweismaterial für eine Anklage der Eltern der Vierjährigen ausreicht. Der portugiesische Staatsanwalt reichte die Unterlagen am Dienstagabend überraschend bei dem Richter ein. Dieser hat nun zehn Tage Zeit zu entscheiden, wie in dem Fall vorgegangen wird. Der Richter wird auch entscheiden, ob die Auflagen für die Eltern verschärft werden. Sie durften nach England zurückkehren, müssen die portugiesische Polizei aber über den Aufenthaltsort informieren. Wie aus portugiesischen Justizkreisen verlautete, soll der Ermittlungsrichter auch eine Genehmigung für die Beschlagnahmung eines Gegenstandes ausstellen, der für die Ermittlungen von großer Bedeutung sei. Die Zeitung „Público“ berichtete, dabei könnte es sich um die Terminkalender und Briefwechsel der McCanns handeln. Dagegen ging das Konkurrenzblatt „Diário de Notícias“ davon aus, dass der Leihwagen der Eltern von Madeleine beschlagnahmt werden solle. Im Kofferraum des Autos waren Haare und Körperflüssigkeiten gefunden worden, die nach Ansicht der Ermittler von dem Mädchen stammen könnten. Die Eltern liehen den Wagen 25 Tage nach dem Verschwinden Madeleines.

Ein Sprecher der McCanns sagte, die Eltern würden ihre Anwälte nicht mit dem Geld aus den Spenden für die Suche nach Madeleine bezahlen. In dem Fonds befinden sich mehr als 1,5 Millionen Euro. Unterdessen geriet der Sender BBC in die Kritik. Der Sender habe exzessiv und nicht ausgewogen über den Fall berichtet und zu stark die Interessen der Eltern vertreten, hieß es. dpa

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