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Fall Maddie: Steckt Pädophilen-Ring hinter Kindesentführung?

Hinter dem Verschwinden der dreijährigen Maddie aus einer Hotelanlage in Portugal steckt möglicherweise ein internationaler Pädophilen-Ring.

Lissabon - Die Polizei verfolge entsprechende Spuren, berichtete die Zeitung "Correio da Manha". Nach Angaben der Zeitung "Publico" verdächtigt die Polizei auch eine weltweit agierende kriminelle Organisation, die Kinder zu Adoptionszwecken verkauft. Ein Großaufgebot von 260 Polizisten, Feuerwehrleuten und Freiwilligen suchte weiter nach dem britischen Mädchen. Seine Mutter appellierte an die mutmaßlichen Entführer, das Kind freizulassen.

Der im Verdacht stehende Pädophilen-Ring agiert den Angaben zufolge von Großbritannien aus. Die Suche konzentriere sich derzeit vor allem auf einen etwa 40-jährigen, wahrscheinlich britischen Mann, der in der Hotelanlage, aus der das Mädchen verschwunden war, gesehen wurde. Die Polizei erstellte aufgrund von Zeugenaussagen ein Phantombild des Verdächtigen, das sie nach eigenen Angaben jedoch nicht veröffentlichte, um das Leben von Madeleine McCann, genannt Maddie, nicht zu gefährden. Nach Angaben von "Publico" war der Mann in der Region gesehen worden, wie er Fotos von Kindern machte. Er solle sogar versucht haben, ein Kind in sein Auto zu zerren.

20 Freiwillige beteiligen sich an Suche

Polizisten und Feuerwehrleute durchkämmten erneut die ländlichen Gebiete in der Nähe von Praia da Luz an der Algarve, in der die britische Familie Urlaub machte. Sie befragten Geschäftsleute über mögliche Verkäufe von Chloroform, mit dem jemand bewusstlos gemacht werden kann, Nuckelflaschen, Süßigkeiten, Kindernahrung und Kinderkleidung. An der Suche beteiligten sich auch rund 20 Freiwillige unter der Führung eines in der Region lebenden Briten. Zudem gebe es eine ständige Zusammenarbeit mit ausländischer Polizei wie Interpol und Europol, erklärten die portugiesischen Behörden. Die Tourismusdirektion verteilte tausend Fotos von Maddie in der Region der Algarve.

Die Kleine war vermutlich entführt worden, als die Eltern sie und ihre zwei jüngeren Zwillingsbrüder zur Abendessenszeit schlafend im Zimmer der Ferienanlage zurückgelassen hatten. Die Mutter, Kate McCann, hatte sich in einer über britische Medien verbreiteten Erklärung an die mutmaßlichen Entführer gewandt. "Bitte machen Sie Madeleine keine Angst und lassen Sie uns wissen, wo wir sie finden können", appellierte die Frau. "Bitte geben sie uns unser kleines Mädchen zurück." (tso/AFP)

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